Kulturen: Leistungsorientiert versus statusorientiert

Kulturen sind tendenziell leistungsorientiert bzw. statusorientiert. Wie erreicht ein Mensch seinen sozialen Status in einer Gesellschaft? Geschieht dies durch persönliche, leistungsorientierte Arbeit? Oder durch Umstände, in denen sich ein Mensch befindet oder hinein geboren wird - wie Geburtsherkunft und Gruppenzugehörigkeit?

Diese Kulturdimension ist vom niederländischen Kulturforscher Trompenaars erforscht worden. Sie zeigt die Bedeutung von Rangfolgen, die durch diese äußeren Statussymbole sichtbar werden.

Erkennbar ist der Status einer Person zum Beispiel an der beruflichen Situation, Einkommen, Haus, Auto oder Kleidung. 

Dazu werden so genannte Merkmale wie Alter, Herkunft, Geschlecht, soziale Verbindungen, Bildung, Beruf, Geschäftszugehörigkeit oder einem anderen, unumstösslichen Merkmal herangezogen.

Leistungsorientierte Kulturen
Leistungsorientiert bedeutet, dass der Status erarbeitet und somit erworben und erreicht ist. In leistungsorientierten Kulturen wird der erzielte, persönliche Erfolg im eigenen Handeln, harter Arbeit und Einsatz hervorgehoben. Belohnt wird der Einzelne.

Leistungsorientierte Kulturen weisen oft flachere Hierarchien auf im Gegensatz zu statusorientierten Kulturen. Wenn der soziale Status eines Mitarbeiters durch erbrachte Leistung entstanden ist, kann dieser den sozialen Status auch zu jeder Zeit wieder verlieren.

Der Kulturforscher Schwartz hat in seiner Kulturdimension "Mastry" – das bedeutet übersetzt "Bewältigung" – ausdrücklich auf die aktive Bewältigung von Herausforderungen hingewiesen. In diesem Sinne ist dies auch ein Beitrag zu leistungsorientierten Kulturen.

Statusorientierte Kulturen
Der statusorientierte Pol dieser Kulturdimension wird auch als askriptiv, d. h. "zugeschrieben" bezeichnet und hängt stark von familiärem Hintergrund und Verwandtschaft ab.

In statusorientierten Kulturen werden so genannte persönliche und gesellschaftliche Merkmale wie Alter, Herkunft, Geschlecht, Religion, soziale Verbindungen, Bildung, Beruf, Geschäftszugehörigkeit oder einem anderen, unumstösslichen Merkmal bewertet.

Der zugeschriebene Status kann nicht durch eigenes Tun erlangt oder verloren werden, im Gegensatz zum erarbeiteten Status.