Krisen-PR: Was Sie nie tun sollten, wenn das Unternehmen in der Kritik steht

Eine Krise auszusitzen, wenn das eigene Unternehmen in der Kritik steht, ist keine gute PR-Strategie. Denn wenn Sie glauben, dass die schlechte Nachricht von gestern schon morgen vergessen sein wird, so trifft diese im Krisenfall bestimmt nicht zu. Medien und Kunden haben in solchen Dingen ein sehr, sehr langes Gedächtnis. Aber mit diesen grundsätzlichen Regeln für die Krisen-PR können Sie den Schaden begrenzen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens bewahren.

Professionelle Krisen-PR
Wenn eine Krise bekannt wird, dann sollten die PR-Verantwortlichen nicht zögern zu handeln. Von einem schnellen und professionellen Handeln der PR-Abteilung wird es letztendlich abhängen, ob eine Unternehmenskatastrophe droht. Denn eines ist sicher: Die Medien wollen eine Story – der Austausch von Nettigkeiten, vermeidliche Freundschaften und Networking mit Pressevertretern interessieren nicht mehr, weil es eine Story gibt, die Aufmerksamkeit erregt.
 
Das A und O bei der Krisen-PR ist der enge und ständige Kontakt mit der Geschäftsführung. Dazu gehört das gegenseitige und sofortige Informieren neuer Entwicklungen – und scheinen sie noch so unbedeutend und das Besprechen eines jeden Schrittes hinsichtlich interner und externer Krisen-PR  hat Vorrang vor allen anderen Aufgaben.

Daneben gibt es Verhaltensformen, die wahrlich nicht für eine professionelle Krisen-PR sprechen. Dazu zählen:
 
1. Tot stellen: Schweigen und aussitzen und hoffen, dass die Krise schnell vorüber geht
2. Sich in schwierigen Zeiten auf alte Medienfreundschaften zu verlassen
3. Arrogantes Auftreten und die Standard-Antwort: Kein Kommentar
4. Ausschweifende Rechtfertigung, persönliche Ansichten, Spekulationen in Mediengesprächen
5. Unklare Gesprächspartner und nicht abgestimmte Aussagen
6. Um von sich abzulenken, die Konkurrenz ins Spiel bringen
7. Nebenschauplätze initiieren und hoffen, damit vom Kernthema abzulenken

Für die Krisen-PR gibt es kein Standard-Vorgehen. Eine sinnvolle Krisen-PR beruht immer auf einer fallabhängigen Krisenstrategie, die wiederum vom Verlauf des Dramas abhängt. Daher sollte zunächst immer die Entwicklung der Krise beobachtet werden, die Gründe analysiert, der Ursprung definiert werden. Übereilte Schnellschüsse helfen da wenig. Nur ein überlegtes Handeln bietet die Chance zu erkennen, ob aus einem Strohfeuer ein Flächenbrand wird.