Die Bücherregale sind voll mit Ratgebern zu Kreativtechniken. Da muss man schon recht kreativ sein, um die geeignete Methode herauszufinden. Mir reichen drei, die ich Ihnen kurz vorstellen möchte. Sie werden Ihnen bekannt vorkommen!
Allein die Amazon Bücherliste zu "Kreativitätstechniken" umfasst über 50 Titel. Wer einen schnellen Überblick über die Bandbreite der Techniken wünscht, schaut bei Wikipedia vorbei.
Eine gute Kreativtechnik muss ihren Zweck erfüllen. Am Ende der Kreativarbeit soll ein gutes Ergebnis stehen. Dafür ist jedes Mittel recht. Manche finde ich zu kompliziert. Sie überfordern die Teilnehmer an Gruppenarbeit oder einen selbst und bewirken so das Gegenteil. In jedem Fall braucht es immer etwas Übung. Keine Kreativtechnik funktioniert von allein. Erwarten Sie also nicht zu viele Geistesblitze!
Mir erscheinen alle Methoden gut geeignet, die ungeordnete Gedanken systematisieren. Dazu meine drei Empfehlungen. Ich freue mich über Ihre Ergänzungen als Kommentar. Danke fürs Mitmachen!
1) Mind Mapping
Wenn Sie allein an kreativen Aufgaben arbeiten, hat sich die Mind Map bewährt. Mit Stiften und Papier zeichnen Sie zu Ihrem Thema Verzweigungen und Verbindungen, veranschaulichen mit Skizzen und strukturieren durch farbliches Hervorheben neu. Das braucht Übung und funktioniert immer noch am besten mit einem großen Blatt Papier (mindestens A3) und Buntstiften. Meine Nummer 1 bei den individuellen Techniken ist das Mind Mapping. Es eignet sich übrigens auch zum Vorbereiten von Reden, zum Lernen vor Prüfungen und für Projektplanungen.
Einzelarbeit hat einen einfachen Vorteil: Es quakt Ihnen niemand dazwischen! Viele kommen damit besser klar als mit dem Klassiker der Gruppenarbeit, dem Brainstorming.
2) Brainstorming
Ich bin ein Freund des Brainstormings und erlebe doch nur selten wirklich gute und kreative Meetings, in denen Gedanken ihren freier Lauf gelassen wird. Dazu zwei entscheidende Hinweise: Brainstorming ist hierarchiefrei. Am besten ziehen sich Chefs daraus zurück, denn sie verändern schon durch ihre Anwesenheit die Situation. Ein Moderator kann benannt werden, sollte aber nur auf die Spielregeln Einfluss nehmen, nicht auf die Inhalte. Der zweite Hinweis ist deshalb: Jeder Gedanke, jede Idee und sei sie noch so absurd, ist erlaubt und ist es wert eingebracht zu werden. Die Regel lautet: Keine Einwände! Nur Ergänzungen! Üben Sie das und trainieren Sie Brainstorming mit einfachen Themen.
Es ist keine Zeitverschwendung ein Brainstorm-Training anzusetzen! Wenn kein Ergebnis verlangt ist, kommen übrigens oft überraschende Dinge zustande.
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3) Metaplan (Pinnwandmoderation)
Diese Technik setze ich gern in Seminaren und Workshops ein. Sie hilft mir, die Gruppe an der Diskussion zu beteiligen, Teilnehmer wach zu rütteln und die Pinnwand liefert Gesprächsanker, mit denen sich schnell ein ganzer Seminartag bestreiten lässt.
Zu einem vorgegeben Thema schreiben die Gruppenmitglieder Ideen in Stichworten auf eine oder mehrere Karten. In einem zweiten Schritt werden die Karten sortiert. Ähnliche oder gleiche Vorschläge werden an der Pinnwand gruppiert und evtl. mit einer Überschrift versehen. Macht man das in mehreren Durchläufen oder mit zunehmender Spezialisierung der bearbeiteten Frage, kommen in kurzer Zeit erstaunlich viele Ideen zusammen. Der Metaplan ist am Ende so etwas wie die kreative Landkarte einer Gruppe. Es liegt nun an ihr zu entscheiden, welcher Pfad weiter beschritten werden soll.
Die Methode braucht einen Moderator, der sich aus dem kreativen Prozess heraus nimmt und nur die Struktur im Auge behält. Vorteilhaft finde ich die Chance, alle Gruppenteilnehmer gleichmäßig zu beteiligen.
Allein mit der Mind Map, im eigenen Team das Brainstorming und in Seminaren der Metaplan. Das sind meine 3 Favoriten. Mit diesen drei Techniken bin ich ausreichend gerüstet und spare mir die krampfhafte Suche nach immer kreativeren Varianten. Vergessen Sie dabei nicht, dass es inzwischen eine ganze Kreativindustrie gibt, die davon lebt, kreative Kreationen auf den Markt zu bringen.