Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: Prozessmapping und KVP

Prozessmapping, das visuelle Dokumentieren von Geschäftsprozessen, ist eines der wichtigsten Werkzeuge im KVP oder Kaizen. Es versetzt Sie ohne großen Lernaufwand in die Lage schnell, einfach und kostengünstig betriebliche Abläufe darzustellen. Fehlermöglichkeiten, Engpässe und drohende Verschwendung (siehe Artikel 6 dieser Serie) werden sichtbar und können beseitigt werden.

Prozessmapping nach DIN EN ISO
Wenn wir von Standardisierung sprechen, fällt einem gleich das Deutsche Institut für Normung DIN ein. Nach DIN EN ISO 9000/2005 ist ein Prozess eine Kombination von "in Wechselbeziehung oder Wechselwirkung stehenden Tätigkeiten, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt".

(EN steht hier für Europäische Norm, ISO für internationaler Standard: DIN EN ISO ist also sozusagen ein weltweit akzeptierter Standard). Frei übersetzt dienen Prozesse also dazu, durch sinnvolle Zusammenarbeit von Menschen mit Produktionsmitteln aus Ressourcen (z. B. Material) Ergebnisse (z. B. Fertigprodukte) zur Befriedigung der Kunden-Bedürfnisse zu machen.

Prozessmapping und der PDCA-Zyklus
Sicherlich ist auch in ihrem Unternehmen in den letzten Jahren –nicht zuletzt getrieben durch die Globalisierung – die Komplexität der Prozesse dramatisch angestiegen. Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, der Aufbau neuer Vertriebskanäle und Absatzmärkte und die sich daraus permanent veränderten Kundenanforderungen führten quasi unbemerkt zu immer komplexeren Prozessen.

Standardisierte Prozesse (siehe Artikel 5 dieser Serie) müssen ständig erweitert werden, das ist durch die dadurch nötigen vielen Ausnahmen sind Abweichungen vom bewährten Standard normal geworden. Jeder in ihrem Arbeitsumfeld macht seinen Job "so gut es geht", was meistens auch funktioniert, aber auch mit viel Mehraufwand und oft Qualitätsverlusten verbunden ist.

Prozessmapping und Kernprozesse im Unternehmen
Wenn wir an Verschwendung, Kaizen und Muda denken, (Artikel 6 dieser Serie) wissen wir, dass zum Beispiel überhöhte Lagerbestände, lange Durchlaufzeiten oder unnötige Wartezeiten oft durch Fehler, Engpässe oder Blockaden im Gesamtprozess ausgelöst werden können. Meistens haben Sie als Führungskraft (Prozessverantwortlicher) oder direkt am Prozess Beteiligter zwar ein "Bauchgefühl", dass die Prozesse zu langsam, zu teuer und zu unzuverlässig sind, wissen aber nicht genau, was getan werden muss, insbesondere in Stresssituationen, wenn das erwartete Prozessergebnis gerade nicht eintreten will.

Prozessmapping und Verschwendung
Hier liegt nun in jedem Unternehmen ein großes Potenzial, durch die Eliminierung von Verschwendung die Qualität der Produkte und Dienstleistungen zu verbessern, Kosten einzusparen und schneller zu werden. Wie Prozessmapping dieses Ziel zu erreichen wirksam unterstützen kann, werden wir nächste Woche diskutieren.