Konfliktmanagement: So können Sie unnötige Konfliktkosten vermeiden

Ein kleiner Streit zwischen Kollegen ist sicher kein Grund zur Besorgnis. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder sagt mal etwas, das nicht so gemeint war. Diese Kleinigkeiten sind meist schnell vergessen und haben keinerlei Auswirkungen. Wenn sich Streitigkeiten jedoch zu dauerhaften Konflikten entwickeln, besteht Handlungsbedarf.

Am Arbeitsplatz sind Respekt und Fairness besonders wichtig. Gerade der Vorgesetzte darf seine höhere Stellung niemals dazu ausnutzen, Mitarbeiter von oben herab zu behandeln oder allein seine Meinung geltend zu machen, ohne auf Bedürfnisse und Vorschläge anderer einzugehen.

Schnell entsteht so nämlich ein schlechtes Arbeitsklima, welches den Nährboden für Konflikte bietet. Auch unter Kollegen kann es zu schwerwiegenden Meinungsverschiedenheiten und ernstzunehmenden Problemen führen. Mobbing ist hier eines der Schlagworte.

Konflikte können teuer werden

Natürlich ist Streit am Arbeitsplatz nicht angenehm, aber dennoch sind viele der Meinung, dass sich solche Themen von selbst klären. Gerade aber Entscheidungsträger innerhalb des Unternehmens sollten diese Einstellung dringend überdenken. Denn Konflikte bringen stets auch Konfliktkosten mit sich. Dabei lassen sich qualitative und quantitative Kosten unterscheiden. Ein Konflikt bringt stehst einen Verlust an Lebensqualität, gerade bei Angestellten, die Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz oder Diskriminierung werden, kann die Lebensqualität sehr stark beeinträchtigt sein.

Kosten entstehen dann, wenn durch Konflikte falsche Entscheidungen getroffen werden. Oft wird mehr Zeit und Energie in einen Streit als in die tägliche Arbeit investiert. Dieser Zeitverlust kann erhebliche Ausmaße annehmen.

Wenn Arbeitnehmer das Unternehmen verlassen, weil sie die Situation nicht mehr ertragen, bringt dies ebenso Kosten mit sich. Auch die verringerte Motivation, mit der die Angestellten ihrer Arbeit nachgehen, wirkt sich negativ auf ihre Leistungen und damit auch auf den Erfolg des Unternehmens aus. Schließlich können Konflikte auch zu Sabotage und Diebstahlfällen führen. Der finanzielle Schaden für das Unternehmen in solchen Fällen ist durchaus ernst zu nehmen.

Konflikte richtig angehen

Die Etablierung eines konsequenten Konfliktmanagements ist die Lösung in solchen Fällen und sollte in jedem Unternehmen ernstgenommen werden. So kann ein Mobbing-Beauftragter mit entsprechender Erfahrung bei der Behandlung dieses heiklen Themas diskret eine Lösung des Konfliktes herbeiführen. Gleichstellungsbeauftragte können sich mit Problemen auseinandersetzen, welche speziell die Gleichbehandlung von Mann und Frau betreffen.

Gerade in diesem Bereich entstehen Konflikte meist nicht nur zwischen einzelnen Personen sondern schon aus der Unternehmenskultur heraus, was grundlegende Veränderungen nötig machen kann, um das Betriebsklima positiv zu beeinflussen. Auch spezielle Konfliktlösungsstellen oder auch regelmäßige Mitarbeitergespräche können dabei helfen, schnell und frühzeitig auf Problemsituationen zu reagieren.

Jeder kann zu einem positiven Arbeitsklima und damit zur Vermeidung ernsthafter Konflikte beitragen. Damit Streitthemen nicht eskalieren und entsprechende Kosten und persönliche Schäden der Betroffenen entstehen, sollten Sie neben den genannten Möglichkeiten zur Streitschlichtung auch an ihren persönlichen Fähigkeiten des Konfliktmanagements arbeiten.

Konfliktlösungen beginnen schon damit, einem Streit aus dem Weg zu gehen. Reagiert ein Gesprächspartner polemisch und unsachlich, verfallen Sie nicht in dieselben Verhaltensmuster, sondern analysieren sie die Situation zunächst genau. Versuchen Sie anschließend vorwurfsfrei auf Ihr Gegenüber zu reagieren und auch Ihre Bedürfnisse und Anliegen auszudrücken. Eine solch sachliche Reaktion nimmt jedem streitfreudigen Gesprächspartner den Wind aus den Segeln.

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