Die Qualität der eigenen Kommunikation kann darunter leiden, wenn in den jeweiligen Aussagen Appelle gehört werden, die so nicht geäußert wurden.
Kommunikation besser verstehen: die Appellebene verstehen
Da eigene Erfahrungen der Kindheit und des Lebens allgemein das eigene Denken prägen, wirken diese auch in der eigenen Kommunikation. Ein Mensch, der von Natur aus schon sehr hilfsbereit ist oder der in seiner Kindheit mit Aussagen wie: "Ich habe Durst" denen eine Handlungsanweisung folgte, wie "Hol` mir was zu trinken" erzogen wurde, der reagiert vielfach später bereits auf die Aussage "Ich habe Durst" mit dem Gefühl, jetzt etwas tun zu müssen.
Manche Menschen sind sozusagen darauf ausgerichtet in jeder Aussage
einen Appell zu eigenem Handeln zu hören. Sie wittern geradezu hinter
jeder Aussage eine Aufgabe, die sie zu bewältigen haben.
Kommunikation besser verstehen: die Appelleben erkennen
Eigentlich ist es sehr leicht, einen Appell zu erkennen – er wird in aller Regel klar und deutlich als Anweisung formuliert. Immer, wenn eine solche direkte Anweisung nicht formuliert wird, und Sie dennoch eine Aufforderung an sich meinen vernommen zu haben, dann hören Sie mit Ihrem Appell-Ohr!
Dieses Appell-Ohr kann in der Kommunikation sehr hinderlich sein. Reagiert man zum Beispiel dann, wenn einem ein Problem geschildert wird, hilflos, weil man sofort überlegt, wie man helfen könnte aber feststellt, dass man nicht helfen kann, dann vergisst man vielleicht, angemessen Trost zu spenden oder einfach nur zuzuhören.
Kommunikation besser verstehen: der Appellebene gerecht werden
Auf der anderen Seite sollte man manchmal die Appellebene hören, auch wenn ein Appell nicht explizit ausgesprochen wird. Auch hier gilt, ähnlich wie bei der Selbstoffenbarung, dass nicht alle Menschen einen Appell direkt aussprechen möchten. Falls Sie Ihr Gesprächsgegenüber entsprechend einschätzen, so sollten Sie Ihr Appell-Ohr entsprechend geschärft einsetzen um den notwendigen unausgesprochenen Aufforderungen gerecht zu werden.
Es gilt in der Kommunikation den eigenen und den möglichen Kommunikationsstil des Gegenübers entsprechend zu reflektieren – gelingt dies, gelingt auch die Kommunikation.