Es liegt nicht in der Natur des Menschen, Stunde um Stunde unbeweglich in der gleichen Haltung auf einem Stuhl zu sitzen. Genau das tun wir aber, wenn wir im Büro arbeiten. Acht Stunden am Tag, 40 Stunden in der Woche, ca. 1.800 Stunden im Jahr sitzen wir nahezu unbeweglich da und starren zudem noch die meiste Zeit auf eine beleuchtete Fläche, etwa einen halben Meter vor uns.
Da ist es nicht wirklich verwunderlich, dass dies nicht sofort, aber über einen längeren Zeitraum zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Auch wenn viele Unternehmen durch ergonomisch fortschrittliche Arbeitsplätze versuchen, die Belastungen der Mitarbeiter zu reduzieren, ändert dies nichts an der Grundproblematik, dass viel zu viel Zeit in starrer Haltung verbracht wird. Was können Mitarbeiter und Arbeitgeber tun, um eine Entlastung herbeizuführen?
Tipps für mehr Wohlfühlen im Büro
Digitale Akten, die keinen Gang zum Schrank mehr erfordern, Headsets, die schnurgebunden die Mitarbeiter quasi am Schreibtisch anbinden (auch ein psychologisches Thema) und weitgehende Arbeitsteilung verhindern die Notwendigkeit einer eigentlich gesunden Bewegung. Gegenmaßnahmen kann in vielen Fällen jeder Betroffene selbst einleiten, ohne gleich den Arbeitsplatz wechseln zu müssen.
Die Sitzhaltung überprüfen
Besser als eine vermeintlich optimale Sitzhaltung ist es, die Position immer mal wieder zu verlagern. Dadurch variieren die Körperteile, die die Hauptlast tragen und die Durchblutung wird angeregt.
Stuhl richtig einstellen
Ein guter Bürostuhl sollte zahlreiche Möglichkeiten bieten, die Sitzposition optimal auf Tischhöhe und Körpergröße anzupassen. Wie ist die Haltung der Arme an der Tastatur? Können die Füße bequem auf dem Boden abgestellt werden, ohne die Beine zu sehr anzuwinkeln? Bietet Ihr Arbeitsplatz so viel Bewegungsfreiheit, dass Sie mit dem Stuhl bequem hin- und herrollen können?
Die Augen entspannen
Unsere Augen leisten ein wahres Marathonprogramm, wenn wir an einem Bildschirmarbeitsplatz sitzen. Sie schauen stundenlang starr in eine Richtung und fokussieren immer den gleichen Abstand. Der gelegentliche Blick aus dem Fenster (hoffentlich vorhanden) schafft schon Abhilfe. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Arbeitsplatz gut beleuchtet ist. Ist nicht genügend Tageslicht vorhanden, sollte die künstliche Beleuchtung gleichmäßig und ausreichend hell sein.
Den Bildschirm richtig platzieren
Die Höhe und der Abstand des Bildschirms sind die entscheidenden Kriterien. Oft stehen Bildschirme zu hoch, so dass der Kopf, wenn auch nur gering, ständig in den Nacken gelegt werden muss. Zu dichter Abstand ist ebenso anstrengend wie ein zu weiter Abstand. Hier kommt der richtige Wert auf die Bildschirm- und die Schriftgröße der Anwendungen an. Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Betriebsmediziner können hier beraten, wenn Arbeitgeber oder Mitarbeiter unsicher sind.