Knochenbruch: Was ist zu tun?

Ein Knochenbruch als Arbeits- oder Sportunfall ist schnell passiert. Welche Erste Hilfe-Maßnahmen sollten Sie bei einem Knochenbruch ergreifen?

Die größten Gefahren, die zu Knochenbrüchen am Arbeitsplatz führen können, sind Unachtsamkeit oder Bequemlichkeit. Knochenbrüche ereignen sich durch äußere Gewalteinwirkung, zum Beispiel durch einen Aufprall. Die meisten Arbeitsunfälle mit der Folge Knochenbruch ereignen sich durch Sturz. Wir unterscheiden dabei zwei Arten von Knochenbrüchen:

  1. Geschlossener Bruch: Ein Knochenbruch ohne sichtbare Wunde
  2. Offener Bruch: Ein Knochenbruch mit sichtbarer Wunde im Bereich der Bruchstelle

Unterkieferbruch

Erkennung: Schmerzen bei Bewegung, Stufenbildung im Bereich des Bruches, Ausgebrochene Zähne, Lippenwunde.

Gefahr: Starke Blutung, Verschlucken von Bruchstücken (Aspiration)

Erste Hilfe:

  • Lagerung in vorne übergebeugter Sitzhaltung
  • Kopf in die Hände stützen
  • Bei Bewusstlosigkeit: seitliche Lagerung
  • Bei starker Blutung aus dem Mund hat sich die Bauchlage bewährt. Dabei liegt die Stirn auf den übereinandergelegten Unterarmen
  • Notruf

Rippenbruch

Erkennung: Flache Atmung, Schmerzen bei jedem Atemzug, Schonhaltung

Gefahr: Verletzung der Lunge durch eine gebrochene Rippe

Erste Hilfe:

  • Lagerung nach Wunsch des Verunfallten
  • Atemerleichterte Sitzhaltung
  • Zuspruch

Bruch oder Schädigung der Wirbelsäule

Erkennung: Schmerzen im Rückenbereich, manchmal kann man sich nicht mehr aufrichten, Kribbeln oder Gefühllosigkeit in den Gliedmaßen, Abgang von Stuhl und Urin

Gefahr: bei einer Schädigung der Halswirbelsäule besteht die Gefahr einer Atemstörung

Erste Hilfe:

  • Lage des Verunfallten nicht ändern bis die Rettung oder der Arzt eingetroffen ist.
  • Lageänderung nur bei einer zusätzlichen Gefahr, jedoch den Verunfallten in der vorgefundenen Lage vorsichtig wegziehen ohne die Körperhaltung zu verändern.
  • Bei Bewusstlosigkeit: Seitenlagerung
  • Notruf

Beckenbruch

Erkennung: Schmerzen im Unterbauch, Unvermögen sich aufzurichten

Gefahr: zusätzliche Verletzung der inneren Organe

Erste Hilfe:

  • Muskulatur der Bauchdecke und Beine entspannen, indem man eine Knierolle unterlegt.
  • Lage des Verletzten nicht verändern bis die Rettung eintrifft.
  • Lageänderung nur bei einer zusätzlichen Gefahr, jedoch den Verunfallten in der vorgefundenen Lage vorsichtig wegziehen ohne die Körperhaltung zu verändern.
  • Bei Bewusstlosigkeit Seitenlagerung
  • Notruf

Oberschenkelbruch, Unterschenkelbruch, Armbruch

Die gebrochenen Gliedmaßen müssen ruhiggestellt und dürfen nicht bewegt werden. Bis die Rettung eintrifft umlagern Sie die gebrochenen Gliedmaßen mit geeigneten Materialien, wie zum Beispiel:

  • Festgerollte Kleidungsstücke
  • Kissen
  • Decken
  • Aktenkoffer
  • Festes und schweres Material.

Bei Armbrüchen können Sie mit einem Dreiecktuch oder behelfsmäßig mit einer Jacke die gebrochenen Gliedmaßen ruhigstellen.

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