Die größten Gefahren, die zu Knochenbrüchen am Arbeitsplatz führen können, sind Unachtsamkeit oder Bequemlichkeit. Knochenbrüche ereignen sich durch äußere Gewalteinwirkung, zum Beispiel durch einen Aufprall. Die meisten Arbeitsunfälle mit der Folge Knochenbruch ereignen sich durch Sturz. Wir unterscheiden dabei zwei Arten von Knochenbrüchen:
- Geschlossener Bruch: Ein Knochenbruch ohne sichtbare Wunde
- Offener Bruch: Ein Knochenbruch mit sichtbarer Wunde im Bereich der Bruchstelle
Unterkieferbruch
Erkennung: Schmerzen bei Bewegung, Stufenbildung im Bereich des Bruches, Ausgebrochene Zähne, Lippenwunde.
Gefahr: Starke Blutung, Verschlucken von Bruchstücken (Aspiration)
Erste Hilfe:
- Lagerung in vorne übergebeugter Sitzhaltung
- Kopf in die Hände stützen
- Bei Bewusstlosigkeit: seitliche Lagerung
- Bei starker Blutung aus dem Mund hat sich die Bauchlage bewährt. Dabei liegt die Stirn auf den übereinandergelegten Unterarmen
- Notruf
Rippenbruch
Erkennung: Flache Atmung, Schmerzen bei jedem Atemzug, Schonhaltung
Gefahr: Verletzung der Lunge durch eine gebrochene Rippe
Erste Hilfe:
- Lagerung nach Wunsch des Verunfallten
- Atemerleichterte Sitzhaltung
- Zuspruch
Bruch oder Schädigung der Wirbelsäule
Erkennung: Schmerzen im Rückenbereich, manchmal kann man sich nicht mehr aufrichten, Kribbeln oder Gefühllosigkeit in den Gliedmaßen, Abgang von Stuhl und Urin
Gefahr: bei einer Schädigung der Halswirbelsäule besteht die Gefahr einer Atemstörung
Erste Hilfe:
- Lage des Verunfallten nicht ändern bis die Rettung oder der Arzt eingetroffen ist.
- Lageänderung nur bei einer zusätzlichen Gefahr, jedoch den Verunfallten in der vorgefundenen Lage vorsichtig wegziehen ohne die Körperhaltung zu verändern.
- Bei Bewusstlosigkeit: Seitenlagerung
- Notruf
Beckenbruch
Erkennung: Schmerzen im Unterbauch, Unvermögen sich aufzurichten
Gefahr: zusätzliche Verletzung der inneren Organe
Erste Hilfe:
- Muskulatur der Bauchdecke und Beine entspannen, indem man eine Knierolle unterlegt.
- Lage des Verletzten nicht verändern bis die Rettung eintrifft.
- Lageänderung nur bei einer zusätzlichen Gefahr, jedoch den Verunfallten in der vorgefundenen Lage vorsichtig wegziehen ohne die Körperhaltung zu verändern.
- Bei Bewusstlosigkeit Seitenlagerung
- Notruf
Oberschenkelbruch, Unterschenkelbruch, Armbruch
Die gebrochenen Gliedmaßen müssen ruhiggestellt und dürfen nicht bewegt werden. Bis die Rettung eintrifft umlagern Sie die gebrochenen Gliedmaßen mit geeigneten Materialien, wie zum Beispiel:
- Festgerollte Kleidungsstücke
- Kissen
- Decken
- Aktenkoffer
- Festes und schweres Material.
Bei Armbrüchen können Sie mit einem Dreiecktuch oder behelfsmäßig mit einer Jacke die gebrochenen Gliedmaßen ruhigstellen.
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