Bei den Wortarten unterscheidet man zwischen veränderbaren (in der Fachsprache: beugbaren oder flektierbaren) Worten und den nicht-veränderbaren, den sogenannten Partikeln. Beginnen wir mit den ersteren:
Die ersten fünf beugbaren Wortarten
Jeder kennt sie, die ersten flektierbaren Worttypen: Nomen, Artikel, Verben, Adjektive und die Numerale (Zahlworte). Mit diesen ersten fünf Bausteinen lässt sich schon eine Menge anstellen. Jeder Aussagesatz setzt sich aus einem Nomen und einem Verb zusammen. Kommen Adjektive und/oder Numerale hinzu, wird ein solcher sehr präzise. Aus "Mann beißt" wird "Geisteskranker Mann beißt Hunderte". Hier eine Übersicht der ersten fünf beugbaren Wortarten:
Lateinische Bezeichnung | Deutsche Bezeichnung | Grundform | Flexionsbeispiele |
Nomen | Hauptwort | Land | Landes, Länder |
Artikel | Geschlechtswort | der, die, das / ein, eine | des / eines |
Verb | Tätigkeitswort | spielen | spielst, gespielt |
Adjektiv | Eigenschaftswort | schön | schöner, schönste |
Numeral | Zahlwort | ||
bestimmtes | eins, zwei, drei, hundert, Million | zweier, hunderte, Millionen | |
unbestimmtes | alles, nichts, viel, einiges, wenig | allem, vieles, einigen, wenigem |
Die sechste beugbare Wortart: die Pronomen
Etwas komplizierter sind die Pronomen (Fürworte), von denen es verschiedene Typen gibt. Manche davon lassen sich beugen, andere nicht. Fürworte ersetzen Nomen. Sie machen unsere Sprache eleganter und vor allem schneller. Hätten wir sie nicht, müssten wir bei jeder Gelegenheit ein Namenswort wiederholen, so wie kleine Kinder es tun, wenn sie sprechen lernen: "Lena will Puppe von Lena" statt "Ich will meine Puppe".
Lateinische Bezeichnung | Deutsche Bezeichnung | Grundform | Flexionsbeispiele |
Personalpronomen | Persönliches Fürwort | ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie | |
Possessivpronomen | besitzanzeigendes Fürwort | mein, dein, sein, unser, euer | meines, deines |
Relativpronomen | bezügliches Fürwort | der, die, das, welcher, welche, welches | dessen, welchem, |
Reflexivpronomen | rückbezügliches Fürwort | mir, mich, dir, dich, sich, uns, euch, sich, einander | |
Demonstrativpronomen | hinweisendes Fürwort | dieser, diese, dieses, jener, solcher | diesem, jenen, solches |
Interrogativpronomen | fragendes Fürwort | wer, was, wo, wie, warum | |
Indefinitpronomen | unbestimmtes Fürwort | man, jemand, einer, etliche | jemandem, eines, etlichen |
Die unbeugbaren Wortarten: die Partikel
Jetzt kommen die Worte, die den Kitt der deutschen Sprache bilden. Sie bringen die Nomen und Pronomen miteinander in Beziehung (die Präpositionen), verbinden ganze Satzglieder (die Konjunktionen) oder sind für Ort, Zeit, Grund oder Art und Weise zuständig (die Adverbien). Und natürlich sind da noch die vielen kleinen Partikel, oft Füllwörter genannt, welche unsere Sprache farbig und emotional machen.
Lateinische Bezeichnung | Deutsche Bezeichnung | Beispiele |
Präposition | Verhältniswort | auf, unter, neben, im, über |
Konjunktion | Bindewort | und, wenn, weil, so dass, obwohl, als, da |
Adverb | Umstandswort | |
des Ortes | hier, hierher, dort, da, bergauf | |
der Zeit | heute, morgen, bald | |
der Art und Weise | gern, unwillig, vielleicht | |
des Grundes | darum, deshalb, weshalb | |
Weitere Partikel | ||
Empfindungspartikel | ach, oh, hoppla, aua | |
Modalpartikel | schon, freilich, halt, eben | |
Antwortpartikel | ja, nein, hm, gern | |
Lautpartikel | grhh, ding, dong, klick, klack |
Das waren sie, die deutschen Wortarten. Weiter geht´s in unserer Serie mit den Satzgliedern.