IT- und Telekommunikations-Trends 2010: Cloud Computing und Virtualisierung (Teil 1)

Umfrage der BITKOM: Was sind die Trends 2010?
Der Hightech-Verband BITKOM hat eine Umfrage in der ITK-Branche gemacht und die Antennen auf Zukunft gestellt. Sie wollten von den befragten Unternehmen wissen, was für sie die IT- und Telekommunikationstrends im Jahr 2010 sind.

Am häufigsten genannt wurden Cloud Computing und Virtualisierung, mobile Internet, IT-Sicherheit, IT-Outsourcing und Enterprise 2.0. In dieser 5teiligen Serie möchte ich kurz auf die einzelnen Trend eingehen. In Teil 1 starte ich mit Cloud Computing und Virtualisierung, die von 45 bzw. 44 Prozent der Befragten als Trend identifiziert wurden.

Trend 1: Cloud Computing und Virtualisierung
Immer mehr Unternehmen nutzen in der aktuellen konjunkturell weiterhin angespannten Lage bevorzugt Technologien, die ihnen helfen, schlanker und effizienter zu werden. Mit Cloud Computing (Englisch Cloud = Wolke) greifen die Nutzer über das Internet auf externen Speicherplatz, Rechenkapazitäten und auf einzelne Anwendungen zu.

Daten verteilt auf einen Hardware Pool: Cloud Computing
Bei Cloud Computing nutzt der User keine hausinternen, starren Hardware-Server mehr. Vielmehr werden die Daten und Anwendungen auf einen Hardware-Pool verteilt, dessen Ressourcen (Prozessor, RAM und Speicherplatz) auf beliebig viele und beliebig skalierte virtuelle Maschinen verteilen können. Ein Dokument befindet sich also nicht auf Server xy, sondern einzelne Teile liegen auf unterschiedlichen Servern verteilt. In einer Wolke.

Flexibilität durch Cloud Computing
“Cloud Computing ist kostengünstiger, weil Unternehmen nicht sämtliche IT-Ressourcen vorhalten müssen, sondern je nach Bedarf online darauf zugreifen können“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Zusätzlich werden die Unternehmen flexibler. Bei Fusionen oder Reorganisationen können sie ihre betrieblichen Abläufe mit Cloud Computing schneller anpassen.

Mehr Sicherheit durch Virtualisierung
Bei der Virtualisierung geht es um die Trennung einer IT-Anwendung von der verwendeten Hardware. Diese Trennung hat unterschiedliche Ziele:

  • Optimale Ressourcenausnutzung
  • Sicherheit
  • Kostenreduzierung

Virtualisierung von Servern
In der Praxis gibt es meist eine Virtualisierung von Servern. Server-Applikationen und Betriebssysteme werden dabei auf eine virtuelle Maschine übertragen. Auf dieser können dann gleichzeitig mehrere virtuelle Server-Prozesse mit jeweils unterschiedlichen Betriebssystemen laufen. Dadurch werden die Ressourcen optimal ausgenutzt.

Kommt es zu einer Störung der Hardware, können die Server-Prozesse in einer virtuellen Infrastruktur auf eine andere Hardware übertragen werden, um den Betrieb sicherzustellen. Das reduziert die Betriebskosten und steigert zugleich die Verfügbarkeit der Prozesse.

Virtualisierung einzelner Arbeitsplätze
Ähnliche Ziele verfolgt die Virtualisierung auf Client-Seite, bei der die Hardware an den Arbeitsplätzen auf die Ein- und Ausgabegeräte (Bildschirm, Tastatur und Maus – also reine Terminals) reduziert wird. Jeder Arbeitsterminal nutzt eine eigene Instanz des Betriebssystems auf dem Server, die für ihn persönlich konfiguriert wurde. Neben dem reduzierten Aufwand für die Administration und der vereinfachten Datensicherung, steigert der Verzicht auf lokale Speichermedien die Sicherheit.