Manche Studenten wissen bereits vor dem Abschluss des Studiums, ob sie in ihrer Studienstadt bleiben wollen oder haben sogar schon ein Jobangebot in dieser oder einer anderen Stadt. Wenn sie von verstorbenen Großeltern geerbt haben oder das Jobangebot mit einer lukrativen Bezahlung lockt, ist der Gedanke gar nicht abwegig, schon in jungen Jahren zu kaufen, anstatt zu mieten.
Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Gute Zinsen können sofort genutzt werden, Baufinanzierungsschulden sind vor dem Eintritt in den Ruhestand abbezahlt und es wird so wenig Miete wie möglich "verschenkt", sondern direkt in die eigene Kapitalanlage investiert.
Nicht viele Banken bewilligen Studenten eine Baufinanzierung
Viele Banken machen Studenten bei diesen Plänen allerdings einen Strich durch die Rechnung. Mangelnde Absicherung, eine unsichere Liquidität und wenig Sicherheiten auch zum Jobbeginn können eine Baufinanzierung für Studenten schwierig machen.
Schwierig heißt allerdings nicht unmöglich, schließlich gibt es immer noch genügend Wege, wie diese Probleme umschifft und eine Baufinanzierung trotzdem umgesetzt werden kann.
Mit einem Bausparvertrag können Studenten einen Baukredit erhalten
Ein Weg ist zum Beispiel, wenn Studenten schon während des Studiums einen Bausparvertrag abschließen. Auf diese Weise können lange Laufzeiten genutzt werden und in den Vertrag bis zum Studienende eingezahlt werden.
Im Anschluss an das Studium erhalten Studenten dann leicht einen Bausparkredit zu niedrigen Zinsen, den sie allerdings zum Immobilienkauf oder –bau verwenden müssen. Andernfalls wird der Kredit nicht gewährt. Ob Studenten aber tatsächlich über ausreichende Mittel verfügen um Bausparverträge zu finanzieren ist fragwürdig- schließlich ist bei vielen das Geld während des Studiums eher knapp.
Eltern als Käufer oder Bürgen
Eine weitere Möglichkeit ist, die Eigentumswohnung über die Eltern zu kaufen. Diese zahlen dann die monatlichen Raten an die Bank, stehen als Darlehensnehmer im Vertrag und die studierenden Kinder können die Wohnung dann bewohnen und eine monatliche Miete an die Eltern zahlen (wenn gewünscht). Diese Mieteinnahmen müssen allerdings versteuert werden, weshalb Eltern und Kinder diesen Weg gut überlegen sollten.
Grundsätzlich dient die Immobilie, die gekauft werden soll, für die Bank als finanzielle Absicherung. Dennoch geht es ohne eine Elternbürgschaft meist nicht, eine Baufinanzierung als Student abzuschließen. Bürgen allerdings die Eltern mit, fungieren sie als zweiter Kreditnehmer, an den sich die Bank wendet, wenn die Raten des Studenten ausbleiben. Für eine Baufinanzierung dieser Art zählt daher auch das Einkommen der Eltern und muss bei der Kalkulation bedacht werden.
Macht eine Baufinanzierung als Student überhaupt schon Sinn?
Ohne ein festes Einkommen wird es für Studenten in jedem Fall schwer eine Baufinanzierung zu erhalten, wenn dann auch noch kein Eigenkapital vorhanden ist praktisch unmöglich. Mit Eltern als Bürgen oder Eltern als Käufern ist es aber möglich, schon als Student in einer Eigentumswohnung zu wohnen.
Studenten sollten aber grundsätzlich abwägen, wie viel Sinn eine monatliche hohe Kreditbelastung und die Festlegung auf eine Stadt in so jungen Jahren machen. Schließlich ergeben sich gerade zum Berufsanfang häufig Jobwechsel und auch Auslandsaufenthalte sind möglich. Zwar können Eigentumswohnungen auch immer vermietet werden, der Aufwand muss allerdings mit bedacht werden.
Es lohnt sich, gründlich abzuwägen
Zu kaufen statt zu mieten ist prinzipiell durchaus sinnvoll – ob nicht aber vielleicht doch der erste Job und die Beständigkeit der Situation nach dem Studium zunächst abgewartet werden sollte, muss jeder für sich abwägen.
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