Ist dynamisches Pricing etwas für Sie?

Dieses Thema entwickelt sich zum "In-Topic" – oder gar zum Hype: individuell, situativ und Kontext-abhängig Preise anpassen ist in Zeiten von Big Data schon fast Routine.

Elektronisches Verpreisen macht’s möglich

Inzwischen treten sie immer häufiger an die Stelle klassischer gedruckter Preisschilder: die digitalen Versionen. Und schon ist es möglich, schwupps – von einem Moment auf den anderen den Verkaufspreis zu verändern. Zu beobachten etwa im Media-Markt, Beispiel: Waschmaschine. Kostet heute 499 – am nächsten Morgen 449 – und wieder drei Tage später 445 €. Bisher kannten Verbraucher das zwar schon von den Tankstellen, deren Preise teils binnen weniger Stunden schon mal bis zu 10 ct nach oben und dann wieder 5 ct nach unten hüpften. Doch im Supermarkt oder beim Elektronik-Händler?!

Zielgruppen-orientierte Preise?

Klar, Preise beim gleichen Händler an unterschiedlichen Standorten können durchaus unterschiedlich sein – das ist das Prä des klassischen Handels. Doch da jederzeit Kunden im Netz mithilfe ihres Smartphones Preise vergleichen können und ggf. auch online ordern, scheint das eher schwierig.

Doch gerade aus den digitalen Angeboten kommt das dynamische Pricing: Online-Shops identifizieren die Quelle (IP-Adresse) und passen den Preis an, je nach dem, von welchem Gerät aus die Anfrage kommt – teures MacBook = höherer Preis. Oder Geo-Targeting: Wer weit(er) von einem Ladengeschäft entfernt ist, braucht online = muss mehr zahlen.

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Ist das wirklich neu?

Nun, neu ist, dass dies "just-in-time" funktioniert. Ansonsten war’s ja schon immer üblich, Preise individuell auszuhandeln: Festpreise wurden erst vor 160 Jahren eingeführt. Seinerzeit hatte ein Kaufhaus-Betreiber fest etikettiert, womit gute Verhandler künftig mehr bezahlten, schlechtere vom Festpreis profitierten. Und auch heute sind variable Preise durchaus zulässig: Die Preisangaben-Verordnung schreibt offenbar nur vor, dass dem einzelnen Käufer klar sein muss, was er zu bezahlen habe.

Back to the roots also, quasi in die "Vor-Festpreis-Zeit"?! Nun, entscheidend ist: Wie können Sie diese Tendenz für sich nutzen? Verfügen Sie über entsprechende Daten, können Sie rasch reagieren, wie zeichnen Sie aus? Und natürlich auch: Was zeichnet Sie aus? Wer bei Ihnen stabile Preise erwartet, wird kaum länger Kunde bleiben, wenn er die hier beschriebene "Dynamik" bei Ihnen entdeckt.