Interkulturelles Training: Methoden

Ein Interkulturelles Training bedeutet, sich auf einen Prozess einzulassen, bei dem die eigene Person hinterfragt bzw. eigene "Selbst-Erkenntnis" zum Verständnis für "fremdes" Kulturverhalten provoziert werden soll.

Ein Interkulturelles Training kann regt einen Prozess an
Dabei ist auch zu bedenken, dass interkulturelle Kompetenz zwar initiiert, aber niemals durch einige Schulungen umfassend "erzeugt" werden kann – sie setzt vielmehr die Motivation zu lebenslangem interkulturellen Lernen voraus. Ein Interkulturelles Training wie hier beschrieben, ist mehr im affektiven als im kognitiven Bereich angesiedelt. Die Auseinandersetzung mit der eigenen und anderen Kulturen stellt eine Herausforderung an die Entwicklung (allgemeiner) sozialer Kompetenz dar.

Zwischenmenschliches Verhalten gilt es zu verstehen, zu verändern bzw. zu verbessern. Aus diesen Zusammenhängen heraus, die einen Schwerpunkt der Interaktionspädagogik darstellen, werden in der interkulturellen Seminararbeit Interaktionsspiele als Methode verwendet.

Interkulturelles Training mit Interaktionsspielen
"Besonderes Merkmal der Interaktionsspiele ist die Reproduktion der Realität, die jedoch nur Ausschnittsweise betrachtet wird, wobei wesentliche Elemente isoliert und mit Spielregeln in einen künstlichen Kontext gesetzt werden. So ist die Konzentration der Teilnehmer auf einen Brennpunkt gerichtet und dieser wird bearbeitet. Dies erleichtert das Verständnis für Strukturen und strukturelle Zusammenhänge im Gegensatz zu einer eher unüberschaubaren Wirklichkeit.

Außerdem kann neues, verändertes oder altes Verhalten in risikofreien Situationen geübt werden, dessen Scheitern nicht gleich in einer Katastrophe endet. Da sich in diesem Schonraum der Gruppensituation die Als-ob-Elemente und Ernsthaftigkeit der Erfahrungen miteinander abwechseln, findet eine Ermutigung zum Hinterfragen des eigenen Verhaltens statt."

Ein Interkulturelles Training mit Qualität
Dieses Zitat verdeutlicht die Gründe, die für Interaktionsspiele in der interkulturellen Bildungsarbeit sprechen. Es verdeutlicht auch, warum interkulturelle Kompetenz das Ergebnis eines geleiteten Prozesses und nicht das Lernergebnis vermittelten Wissens darstellt. Die Qualität von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, die Beurteilung von Kursen, Seminaren, Lehrgängen und Tagungen muss sich daran orientieren, ob dieser Prozess durch das jeweils dargelegte Konzept initiiert werden kann.

Lesen Sie hierzu auch die Reihe zur Interkulturellen Bildung, sowie die Reihe zur Interkulturellen Kompetenz als Qualitätsstandard Sozialer Arbeit.