Notwendige pädagogische Anpassungen an die Zuwanderung nach Deutschland wurden viele Jahre zu spät erst umgesetzt.
Den in den Schulen gegebenen Freiraum nutzen
Dennoch bietet das Schulsystem genügend Freiraum, die Vielfalt zu fördern. Deshalb sollte dieser wahrgenommen werden. Das Bildungssystem sollte auf die verschiedenen Lebensmuster eingehen, die durch die Schüler repräsentiert werden.
Die Herausforderung der Vielfalt annehmen
Kinder, deren Eltern eine Zuwanderungsgeschichte haben, sollten lernen, sich als Deutsche zu fühlen. Meist erhalten sie heute bei der Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft.
- Doch wie sollen sie lernen, sich als Deutsche zu fühlen, wenn die kulturellen Hintergründe ihrer Familie während ihrer Bildung völlig ignoriert werden?
- Das Gleiche gilt für die Religion. Wie sollen diese Kinder lernen, sich einzugliedern, wenn ihre z. B. muslimische Religionsform nicht als Teil der Gesellschaft selbstverständlich ist?
Diese Fragen können bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern zu Konflikten oder gar Persönlichkeitsstörungen führen, wenn sie nicht thematisiert werden.
Schulische Inhalte sollten auf Vielfalt in einer globalen Welt vorbereiten
Vielfach zeichnen sich die Lehrpläne für die Schulen nicht gerade dadurch aus, dass sie auf die globalisierte Welt und die Vielfalt, wie sie sich in der deutschen Gesellschaft findet, vorbereitet. Meist kreisen die Themen vor allem um Deutschland und das spezifisch deutsche Leben hier.
Das erscheint in gewisser Weise richtig und wichtig, da die Schülerinnen und Schüler ja als deutsche Staatsbürger leben sollen. Doch wie können Jugendliche ihre Identität im Sinne Deutschlands festigen, wenn ihre Eltern keine deutschen Pässen haben. Dies sollte im Unterricht thematisiert werden.
Unterrichtsthemen anpassen
Bei einer Vielzahl von Unterrichtsthemen kann die angesprochene Thematik aufgegriffen werden:
- beim Thema Staatsbürger und Staatsbürgerschaft – hier könnten die Kinder befragt werden, ob und wie sie sich voraussichtlich hinsichtlich ihrer Staatsbürgerschaft verhalten werden – schließlich müssen diejenigen, die nicht deutscher Herkunft sind und einen deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, nach ihrer Volljährigkeit entscheiden, ob sie diese Staatsbürgerschaft behalten oder liebe die ihrer Eltern annehmen,
- im Geschichtsunterricht beim Thema Zuwanderung in Deutschland – hier können auch Eltern als lebende Geschichtszeugen eingeladen werden
- im Deutschunterricht können Lyrik und dergleichen mit andern Ländern verglichen werden
- im Religionsunterricht können VertreterInnen anderer Religionsformen, die sich sicherlich unter der Schülerschaft finden lassen, eingeladen werden
Die Möglichkeiten sind vielfältig und sollten genutzt werden.
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