Innere Kündigung: Wie Sie sie erkennen und was Sie dagegen tun können

Mitarbeiter, die eine innere Kündigung vollzogen haben und deshalb Dienst nach Vorschrift machen, bedeuten in der derzeitig schwierigen wirtschaftlichen Situation ein großes Risiko für Ihr Unternehmen: Mit ihnen ist kein unternehmerischer Fortschritt und erst recht keine Krisenbewältigung möglich.

Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter eine innere Kündigung vollziehen angesichts mangelnder Ressourcen und Aufstiegsmöglichkeiten besonders groß. Umso wichtiger ist es für Sie, die Signale für die innere Kündigung zu erkennen und gegenzusteuern.

An diesen Signalen erkennen Sie die innere Kündigung

  • Desinteresse bei betrieblichen Problemen und Kundenbeschwerden
  • mangelnde Arbeitsqualität, geringe Arbeitsquantität
  • verstärktes Bestreben, delegierte Aufgaben und Verantwortung zurückzudelegieren
  • distanzierter Umgang mit Kollegen und Geschäftspartnern (Kunden, Lieferanten, Vertretern usw.)
  • mangelnde Hilfsbereitschaft, notwendige Informationen unterbleiben
  • ständiges Suchen nach Fehlern bei Kollegen und Vorgesetzten oder in der Organisation des Unternehmens
  • nur passive Teilnahme an Besprechungen oder Projekten
  • Ja-Sager bzw. Widerspruch aus Prinzip
  • hohe Fehlzeiten, insbesondere unmittelbar vor oder nach Wochenenden oder an Tagen mit angekündigten schwierigen oder unangenehmen Arbeiten
  • Gleichgültigkeit bei Reklamationen und Beschwerden

Das können Sie gegen die innere Kündigung tun
Am sichersten verhindern Sie die innere Kündigung durch eine solide Führungsarbeit. Das entscheidende dabei: Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter ernst, indem Sie

  • versuchen, die Arbeitsbedingungen den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter anzupassen,
  • klar äußern, was Sie erwarten und Kritik und Anerkennung angemessen vergeben,
  • den Mitarbeiter seinen Fähigkeiten entsprechend einsetzen und Entwicklungsmöglichkeiten bieten durch Delegation, Weiterbildung, Beförderung,
  • angemessen bezahlen.

Liegt das Kind bereits im Brunnen, ist ein Gegensteuern schwer. Versuchen Sie durch Gespräche herauszufinden, was Ihren Mitarbeiter am meisten frustriert und konkrete Gegenmaßnahmen zu vereinbaren. Halten Sie dabei auch fest, wo Sie von Ihrem Mitarbeiter in nächster Zeit konkrete Verbesserungen erwarten. Im schlimmsten Fall ist das Klima durch die innere Kündigung bereits so vergiftet, dass nur noch harte Maßnahmen gegen eventuelle Vergehen bleiben: Abmahnung und Kündigung.