Viele Gründe sprechen dafür, die Sprachkompetenz der nachwachsenden Generation zu fördern.
Gründe für muttersprachlichen Unterricht
Noch immer wird der Bedarf an Unterricht in der Herkunftssprache beziehungsweise der muttersprachliche Unterricht heftig und kontrovers diskutiert. Doch einige Gründe sprechen für einen solchen Unterricht:
- Auch im globalen Deutschland wird die sogenannte Pendelmigration in Zukunft zunehmen. Kinder aus Familien, die zwischen dem Herkunftsland der Eltern und Deutschland pendeln, sind darauf angewiesen, sowohl die deutsche Sprache als auch Ihre Muttersprache zu beherrschen. Somit kann ihnen die Kontinuität in beiden Lebensbereichen gesichert werden.
- Durch das Erlernen der Herkunftssprache kann auch Kindern aus Flüchtlingsfamilien die Rückkehrfähigkeit erhalten werden.
- Prinzipielle erhöht Mehrsprachigkeit die beruflichen Perspektiven in der globalen Welt
Muttersprachlicher Unterricht und Förderung der Zwei- und Mehrsprachlichkeit
Zweisprachigkeit beziehungsweise Bilingualismus der Kinder ausländischer Herkunft sollte durch bilinguale Schulen und Förderung der Muttersprache stärker gefördert werden. Falls Ihre Schule keine bilinguale Schule ist, so können Sie die Mehrsprachigkeit der Schüler dennoch nutzen: dies z. B durch das Angebot von AGs, die durch die Schülerinnen und Schüler selbst gestaltet werden.
Ermutigen Sie die Schülerinnen und Schüler durch Ihre Unterstützung, solche AGs einzurichten. So erhält nicht nur die Schule ein besseres Image. Auch die jeweiligen Schülerinnen und Schüler erhalten mit ihren Kompetenzen mehr Anerkennung in der Schulgemeinschaft.
Die positive Rolle der Muttersprache für die kognitive und emotionale Entwicklung von Kindern ist vielfach wissenschaftlich belegt. Im Sinne von Inklusion an den Schulen kann die Förderung der Muttersprache auch im Kontext der Stärkung des Selbstbewusstseins eine größere Rolle spielen.
Der deutsche Pass ist kein Garant für gelungene Integration
Immer mehr Menschen mit Zuwanderungsgeschichte haben einen deutschen Pass. Ob sie sich als Deutsche/r fühlen, hängt maßgeblich von der deutschen Gesellschaft ab. Es wachsen immer mehr Kinder mit Zuwanderungsgeschichte in Deutschland auf. Diesem Umstand sollte das Bildungssystem gerecht werden. All diese Kinder sollten in ihrer Identitätsbildung unterstützt werden. Hierfür sind muttersprachlicher Unterricht und bilinguale Schulzweige als unterstützende Institutionen wichtig.
Was können Lehrer und Lehrerinnen tun?
Wo diese fehlen, sind die Lehrerinnen und Lehrer gefragt. Nur solange sich diese Kinder in der deutschen Gesellschaft nicht als Außenseiter fühlen, werden sie sich mit der deutschen Gesellschaft identifizieren. Damit sie sich nicht als Außenseiter fühlen, können viele Maßnahmen mit kleinem Aufwand geschehen.
Unterstützen auch Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, indem Sie diese zu Sprach-AGs auffordern oder ihr Land und die Sprache bei entsprechenden Unterrichtsinhalten erwähnen. Manchmal haben schon Kleinigkeiten große Wirkung.