Inflationsrate in Deutschland: Ökonomen warnen vor Steigerung auf 4%

In Großbritannien liegt die Inflationsrate Anfang 2011 bereits bei 3,7%. Führende Ökonomen befürchten auch für die Inflationsrate in Deutschland eine Vervierfachung von 1,1% im Januar 2011 auf bis zu 4%. Auswirkungen auf die Verbraucherpreise werden dann nicht zu vermeiden sein. Rollt auf Deutschland eine Teuerungswelle zu?

Thomas Mayer, Chefökonom der Deutschen Bank, machte vor allem die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für den rapiden Anstieg der Inflationsrate in Deutschland verantwortlich. Wegen der Euro-Krise könnte die EZB zu einer "lockeren Geldpolitik ohne große Zinserhöhungen gezwungen sein”, so Mayer gegenüber Bild. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank, gab seinem Kollegen Rückendeckung. Eine Inflationsrate in Deutschland von 4% könnte es sogar über mehrere Jahre geben, befürchtet Bargel in "Bild".

Importpreise heizen Inflationsrate in Deutschland an
Die hohe Inflationsrate in Deutschland wird größtenteils von externen Faktoren beeinflusst. Durch die steigenden Preise auf den internationalen Rohstoffmärkten, insbesondere für Energie, Metalle und Nahrungsmittel, kletterten die Einfuhrpreise in kürzester Zeit auf Rekordhöhe. Im Dezember 2010 waren die Preise für importierte Güter 12% höher als im Vorjahresmonat. Damit liegen die deutschen Importpreise so hoch wie seit 29 Jahren nicht mehr.

Verbraucher spüren steigende Inflationsrate in Deutschland
Die steigende Inflationsrate könnte auch Konsequenzen für die Verbraucher haben. Bereits jetzt sind die Preise für Benzin und Lebensmittel spürbar angestiegen. Mit rund 1,50 Euro liegen die Spritpreise aktuell sogar wieder auf dem Höchstniveau vom Sommer 2008. Wenn die Preise auf den Importmärkten weiter anziehen, werden die Unternehmen die höheren Kosten auf die Endpreise umlegen. Experten erwarten daher spürbar steigende Verbraucherpreise.