Implementierung eines automatisierten Social Media Monitorings

Die Macht der Konsumenten ist durch soziale Netzwerke, Review-Sites und Blogs deutlich angestiegen. Ein großer Teil von ihnen informiert sich vor dem Kauf über das Produkt oder den Service, wobei meist Meinungen berücksichtigt werden. Jedes Unternehmen sollte diese Gespräche im Auge behalten und möglichst positiv beeinflussen. Dazu bedarf es eines automatisierten Monitorings.

Unter dem Social Media Monitoring ist das Filtern, Überwachen und Analysieren von Informationen in sozialen Medien zu verstehen. Soziale Medien wiederum beinhalten nutzergenerierte Inhalte, die auf Plattformen, wie Blogs, sozialen Netzwerken oder gemeinschaftlichen Projekten (z. B. Wikipedia, Bookmarking Services, Review-Sites), für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.

Der Social Media Monitoring Prozess

Ein standardisierter Prozess kann Unternehmen jeder Größe dabei helfen, relevante Informationen in sozialen Medien zu identifizieren und gewinnbringend zu nutzen. Der Prozess sorgt dafür, dass Richtlinien für Mitarbeiter implementiert werden und die Vielzahl an vorhandenen Aktivitäten effizienter überblickt wird. Mit den folgenden fünf Schritten können Unternehmen das Verhalten und die Motivation von Konsumenten sowie die Wahrnehmung ihrer Marke besser verstehen.

1. Informationsbedarf definieren

Bevor mit dem Monitoring begonnen werden kann, muss der Umfang der zu scannenden Informationen festgelegt werden. Die Entscheidung fällt zwischen dem Monitoring aller vorhandenen Aktivitäten in dem zugehörigen Marktsegment oder der Beschränkung auf bestimmte Schlüsselbegriffe oder Trends. Der Informationsbedarf hängt sowohl von der Größe und den Ressourcen des Unternehmens als auch von der Beschaffenheit des Marktes ab, in dem es aktiv ist.

2. Plattformen ausfindig machen

Das Monitoring beginnt mit der Festlegung von Keywords (Schlüsselwörtern), die von Konsumenten im Zusammenhang mit den angebotenen Diensten und Produkten genutzt werden. Dies kann mit kostenlosen Werkzeugen wie dem AdWords Keyword Tool von Google oder auch umfangreicheren, bezahlten Tools bewerkstelligt werden. Sobald die am meisten genutzten Keywords ausfindig gemacht wurden, beginnt die Suche nach Gesprächen auf verschiedenen Plattformen.

3. Gesammelte Daten filtern

Die Vielzahl von Informationen, welche auf verschiedenen Social Media-Plattformen gefunden wurden, müssen nun gefiltert und konsolidiert werden. Priorisiert werden die Daten nach deren Bedeutung und der Relevanz für das Unternehmen. Dafür gibt es verschiedenen Filterkriterien wie den Google PageRank oder Alexa-Rank für Blogs, die Klout Score für einflussreiche Nutzer sozialer Netzwerke oder die Anzahl der Aufrufe oder Downloads bestimmter Medien. Berücksichtigt werden sollten vor allem Meinungen von Bloggern oder Nutzern, die sich einer hohen Popularität bei ihrer Leserschaft erfreuen.

Die Automatisierung dieses Vorgangs kann über Anbieter von umfassender Monitoring-Software (z.B. Radian6, Nielsen Monitoring) geschehen, jedoch sind auch kostenlose Varianten verfügbar. Beispielsweise können Feeds über RSS Reader abonniert und über Google Alerts oder ähnliche Services fortlaufend nach Keywords gesucht werden.

4. Gefilterte Daten analysieren

Der wichtigste Teil des Monitoring-Prozesses ist die Analyse der gefundenen Informationen. Mit Hilfe von Sentiment-Analysen kann die Stimmung von Gesprächen über eine Marke bestimmt werden. Durch die sogenannte Topic Exploration können Unternehmen genau heraushören, worüber ihre Kunden sprechen und welche Wünsche geäußert werden. Das ermöglicht es auch Trends zu bestimmen und diese bei der Formulierung der internen Strategien zu berücksichtigen.

5. Gewonnene Informationen nutzen

Durch das Sammeln, Filtern und Analysieren von Daten, sollte ein Unternehmen nun in der Lage sein, einige Rückschlüsse zu ziehen. Die Informationen müssen leicht verständlich aufbereitet und der Management-Ebene vorgelegt werden, um bestehende Strategien anzupassen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass verschiedene Empfänger auch unterschiedliche Informationsbedürfnisse haben, welche beim Verfassen eines Reports berücksichtigt werden müssen.