Ihr öffentlicher Auftritt: Als Moderator

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten um heutzutage als Moderator wirken zu können. Auf Firmenveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, auf Messen, im Radio oder im Fernsehen. In diesen verschiedenen Bereichen gibt es wiederum verschiedene Formen der Moderation. Aber beginnen wir ganz von vorne...

Was ist ein Moderator?
Das Wort Moderator kommt aus dem lateinischen, von moderare und das bedeutet mäßigen, steuern, lenken.

Mit dieser wörtlichen Übersetzung der Bezeichnung Moderator sind die grundsätzlichen Aufgaben des Moderators schon sehr gut erklärt. Er ist derjenige, der in einer Gesprächsrunde das Gespräch lenkt. Der Moderator steuert die Gesprächspartner durch seine Fragen und mäßigt die Teilnehmer um für Chancengleichheit und Einhaltung des Zeitplans zu sorgen.

Zusätzlich hat er die Aufgabe, Filmbeiträge (oder beim Radio Hörbeiträge) oder neue Gäste durch eine sogenannte Anmoderation sehr interessant und ein bisschen informativ anzukündigen.

Was ist ein guter Moderator?
Ein guter Moderator beschränkt sich darauf Fragen zu stellen. Der Moderator ist nicht derjenige, der die Antworten gibt. Dafür sind die entsprechenden Gäste eingeladen worden. Selbst wenn der Moderator glaubt etwas besser zu wissen als sein Gast, so ist es nicht seine Aufgabe zu belehren und sich auf diese Weise in den Vordergrund zu rücken.

Hans Meiser, der erste Daily Talk Moderator im deutschen Fernsehen hat seinen Gästen folgendes gesagt: "Wir machen ein einfaches Spiel. Ich frage und ihr antwortet!" Damit ist die Rollen- und Aufgabenverteilung klar definiert. Der Gast soll erzählen, der Moderator fragt.

Warum ist es so schwer, ein guter Moderator zu sein?
Was sich so leicht liest und was hier so selbstverständlich erscheint, gilt nicht umsonst als die Königin der Dialektik. Die richtigen Frageformulierungen zu finden, den richtigen Ton zu treffen oder sich in einer hitzigen Debatte Gehör zu verschaffen ist keine Kleinigkeit. Vor allem neigt ein unerfahrener Moderator stark dazu seine eigene Meinung zu äußern, anstatt sich zurück zu nehmen und sich auf die Fragen zu konzentrieren.

Mit den richtigen Fragen kann man provozieren, Informationen herauskitzeln, den Gesprächspartner in Widersprüche verwickeln und – ganz wichtig!- Emotionen wecken!

Vergleichen Sie einmal ganz bewusst Moderatoren im Fernsehen und achten Sie darauf, wer seine Fragen konzentriert und punktgenau stellt.

Wie bereiten sich erfahrene Moderatoren auf Ihren Auftritt vor?
Es gibt bei Moderatoren zwei unterschiedliche Ansätze zur Vorbereitung. Manche möchten mit möglichst vielen, auch detaillierten Informationen "gefüttert" werden. Andere wollen vor der Sendung so gut wie gar nichts über die anderen Gäste erfahren.

Ein sehr bekannter deutscher Fernsehmoderator hat einmal zu mir gesagt: "Ich möchte mir während der Sendung bewusst die Geschichten, Erfahrungen oder Meinungen meiner Gäste erfragen. Das funktioniert am besten, wenn ich im Vorfeld kaum etwas weiß!"

Der Vorteil hierbei liegt auf der Hand: Wenn es funktioniert ist es eine sehr authentische Art der Gesprächsführung, die deswegen beim Zuschauer sehr gut ankommen kann. Allerdings benötigt der Moderator in einem solchen Fall eine große Selbstsicherheit, weil er sich ja vor aller Augen auf unbekanntes Terrain begibt.

Außerdem kann es immer wieder vorkommen, dass wesentliche Aspekte oder einfach spannende Teile einer Geschichte ungehört bleiben, weil der Moderator ja nicht wissen kann, welche Frage genau darauf abzielen würde und der Gast diesen Teil nicht von sich aus erzählt.

Im anderen Fall besteht dieses Risiko nicht. Der Moderator kennt die Kernpunkte der Geschichte und die Hauptargumente des Gastes und kann mit seinen Fragen viel gezielter arbeiten. Nachteilig könnte sich hierbei die manchmal weniger vorhandene Authentizität auswirken.

Kurzum: Es ist zu einem großen Teil der Persönlichkeit des Moderators geschuldet, welche Form der Vorbereitung er wählt. Grundsätzlich gilt: Je unerfahrener der Moderator ist, desto gründlicher sollte die Vorbereitung sein.