Wenn Sie ratlos vor einem weißen Blatt sitzen, dann fangen Sie einfach mit einem Wort an – und verfolgen seine Geschichte (Etymologie). Oder seine Bedeutung in anderen Sprachen. Beides sind hervorragende Fundgruben.
Worten auf den Grund zu gehen, bringt Tiefe in Ihre Reden. Sie machen damit Eindruck beim Publikum, fesseln seine Aufmerksamkeit, sorgen für "Aha-Erlebnisse".
Ein Beispiel: Das Wort "lesen" bedeutete im Althochdeutschen nur: "auflesen, einsammeln, zusammentragen". Diese Bedeutung ist im Wort "Weinlese" noch klar erhalten. Im Litauischen bedeutet "lesù": "mit dem Schnabel aufpacken". Lesen heißt also wählerisch sein. Man liest und pickt nur das auf, was man auflesen, aufheben – oder sofort verspeisen möchte.