Hauskauf: Nebenkosten unbedingt mit einplanen!

Die meisten Häuser werden nicht von privat, sondern über einen Makler verkauft. Der Makler erhält für den Kauf der Immobilie eine festgelegte Provision, die gewöhnlich einem bestimmten Prozentsatz des Verkaufspreises entspricht.

Zum Thema empfiehlt die experto-Redaktion:
Immobilienfinanzierung: Die richtige Strategie

Wie viel ist für den Makler?

Die sogenannte Maklercourtage liegt in Deutschland je nach Bundesland bei entweder 5 % oder 6 % des Kaufpreises, inklusive Mehrwertsteuer. Bei einem Haus, das für 250.000 Euro den Besitzer wechselt, kann hier also eine Maklercourtage von bis zu 12.500 oder sogar 15.000 Euro anfallen, die mit Unterzeichnung des Kaufvertrages fällig wird. Das stellt schon einmal beträchtliche Hauskauf-Nebenkosten dar.

Üblich ist bislang immer noch, dass der Käufer die gesamte Maklergebühr bezahlt, in manchen Fällen kann sie aber auch zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt werden.

Geld an den Staat – die Grunderwerbssteuer

Für alle Grundstücke, Eigentumswohnungen und Häuser, die Sie in Deutschland kaufen, erlegt Ihnen der Staat eine Grunderwerbssteuer auf. Auch diese ist je nach Bundesland unterschiedlich hoch, sie beträgt in Bayern und Sachsen beispielsweise 3,5 %, während in Schleswig-Holstein der Staat mit satten 6,5 % zuschlägt. Hier entstehen also noch einmal hohe Hauskauf-Nebenkosten.

Kosten für den Notar und die Grundbucheintragung

Damit ist es aber noch nicht getan. Vater Staat verlangt dann gleich noch einmal Geld, nämlich für die Grundbucheintragung. Wenn die Immobilie finanziert wird, werden ebenfalls noch die Kosten für die Eintragung der Grundschuld fällig.

Im oben genannten Beispiel entstehen, wenn das Haus komplett finanziert wird, folgende Hauskauf-Nebenkosten:

Die Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch (verpflichtend) schlägt hier mit 267,50 Euro zu Buche, die Eintragung des neuen Eigentümers (ebenfalls verpflichtend) mit 535 Euro. Die Eintragung der Grundschuld kostet – in unserem Beispiel – ebenfalls 535 Euro an Gebühren für das Grundbuchamt.

Der Notar erhält für die Beurkundung des Kaufs 1.070 Euro, für die Bestellung der Grundschuld ebenfalls 535 Euro, als Betreuungsgebühr 267,50 Euro und für die sogenannten Vollzugstätigkeiten noch einmal 267,50 Euro. Zu den Notarkosten muss dann noch die Mehrwertsteuer hinzugerechnet werden.

Insgesamt entstehen also für Grundbuch und Notar in unserem Beispiel weitere 3.884,10 Euro an Hauskauf-Nebenkosten.

Kosten für den Kredit

Die Kosten für einen Hypothekarkredit können von Bank zu Bank recht unterschiedlich sein. So gut wie überall werden Bearbeitungsgebühren, ein Abschlag bei der Auszahlung und die verzögerte Gutschrift von Zinseszinsbeträgen verlangt. Diese werden oft aber in den Effektivzinssatz mit eingerechnet. Daneben kommen auch häufig noch Schätzkostengebühren zum Tragen.

Insgesamt können allein an Zusatzkosten zum Kredit bereits 0,5 % der aufgenommenen Darlehenssumme zusätzlich fällig werden – in unserem Beispiel immerhin rund 1.500 Euro. Dazu kommt natürlich dann während der Rückzahlung noch die Zinsbelastung.

Weitere Hauskauf Nebenkosten

Das waren bisher nur einmal die Hauskauf Nebenkosten, denen man ohnehin nicht entgehen kann. Dazu muss man natürlich noch mit den Kosten für Sanierungsmaßnahmen, Umbauten, Einrichtung und Umzug rechnen. Diese Kosten können im Einzelfall recht unterschiedlich sein, sollten aber unbedingt mit einkalkuliert werden – oft handelt es sich auch hier um durchwegs sehr hohe Beträge.

Wenn Sie also Ihr Traumhaus kaufen, sollten Sie in jedem Fall eine ausreichend hohe Kreditsumme veranschlagen – wie unser Beispiel zeigt, kann sich der eigentliche Kaufpreis schon allein durch die unvermeidbaren Nebenkosten um beinahe 15 % verteuern, die sofort beim Kauf fällig werden. Dazu kommen dann noch weitere, möglicherweise sehr hohe Nebenkosten. Lassen Sie also genug Spielraum.

Mehr zu dem Thema Hauskauf und Nebenkosten finden Sie in Hauskauf günstig finanzieren!