Handwerk: So bleibt Ihr Betrieb wettbewerbsfähig

47 Euro - das ist der durchschnittliche Stundensatz eines deutschen Fliesenlegers. Sein polnischer Kollege verlangt 6 Euro. Dieses Lohngefälle wird bleiben. Kosten zu sparen und die Arbeitsabläufe verbessern, dass kann Ihr wirtschaftliches Überleben nicht garantieren. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Sie etwas tun!
Mit Standard-Dienstleistungen ist in Zukunft kein Geld mehr zu verdienen. Hier drei Erfolgsideen von Handwerksbetrieben:
1. Technisch anspruchsvolle Arbeiten
Mit 08/15-Bädern beschäftigt sich Stefan Rehberg nicht mehr. Der Fliesenleger aus Hannover hat sich auf Schwimmbadbau und empfindliche Natursteine spezialisiert. Außerdem betätigt er sich zunehmend als Sachverständiger. Durch diese Maßnahmen ist sein Betrieb wettbewerbsfähig geblieben.
Seine Erfahrung: Mit dem Vordringen der Billigarbeiter nimmt auch der Pfusch zu – und damit der Bedarf an Gutachten, die vor Gericht verwertet werden.

2. Emotionale Produkte
Die originale Kleinzschachwitzer Eierschnecke gibt es nicht bei Kamps oder Oebel, sondern bei Hans-Jürgen Matzker. Der Dresdner Bäckermeister stellt seine Sepzialitäten jeden Tag selbst her – in einer offenen Backstube, wie bei einem Fernsehkoch. Jeden Tag kommen Busladungen voll Touristen angereist, um zuzuschauen und zu kaufen.

3. Rundum-Dienstleistungen
151 verschiedene Gewerke kennt das Handwerk – doch das interessiert den Kunden nicht. Er will sein Problem gelöst haben. Das ist die Idee hinter dem "Team für alle Fälle" aus Dortmund. Die Handwerksgemeinschaft hilft bei der gebrochenen Fußleiste genauso wie beim defekten Boiler oder beim Zusammenbau von Möbeln. Über eine Telefonnummer stehen Schreiner, Maler und sogar ein Reinigungsdienst bereit.

Versuchen Sie auch, sich eine solche Marktnische zu erschließen. Damit stabilisieren Sie Ihren Betrieb in schlechten Zeiten und er bleibt wettbewerbsfähig.