Gewalt im Büro

Ungelöste Konflikte in Unternehmen können im Extremfall zu gewalttätigen Handlungen der Mitarbeiter führen. Dazu zählen u.a. Mobbing, Nötigung, Erpressung, Diebstahl, Unterschlagung und Körperverletzung.
Eine Studie des Beratungsunternehmens PriceWaterhouseCoopers hat ergeben, dass in den vergangenen Jahren jedes zweite deutsche Unternehmen von "Workplace Violance" betroffen war (www.pwc.de, Stichwort "Publikationen"). Der Schaden beträgt jährlich 2,2 Milliarden Euro. Der österreichische Kriminalpsychologe Thomas Müller berät Firmen zu diesem Thema. Er nennt als häufigstes Motiv für gewalttätige Handlungen von Mitarbeitern:
  • Frustration im Privatleben
  • Frustration am Arbeitsplatz
  • Konflikte mit Kollegen
  • Konflikte mit Vorgesetzten
  • Beeinträchtigung des Selbstwerts

Wer sich am Arbeitsplatz extrem unwohl fühle, so Thomas Müller, der sagt sich: "Mir geht es schlecht, also soll es den anderen auch nicht gut gehen." Er rät Chefs, auf folgende Anzeichen zu achten:

  • Schwankende Leistungen
  • Extreme Stimmungsumschwünge
  • Mangelnde Hygiene
  • Anonyme Schreiben
  • Extrem negative Äußerungen inner- und außerhalb des Unternehmens
  • Eigenmächtiges Verschieben der Arbeitszeit auf "Randzeiten"
  • Plötzliche Konzentrationsprobleme und geistige Abwesenheit

Wenn Sie diese Hinweise gebündelt über einen längeren Zeitraum wahrnehmen, sprechen Sie den Mitarbeiter und seine Kollegen auf die Situation an. Fragen Sie, ob es Konflikte gab oder gibt, von denen Sie nichts wissen.

Verurteilen Sie niemanden. Versuchen Sie, die Situation so nüchtern wie möglich zu beurteilen. Bieten Sie dem betroffenen Mitarbeiter in einem Gespräch unter vier Augen Ihre Hilfe an.