Gestalten Sie Ihre Arbeitsplätze barrierefrei

Wer seine Arbeitsplätze barrierefrei gestaltet, dem erschließt sich ein zusätzliches Arbeitskräftepotenzial. Ein Wettbewerbsvorteil, der im Zusammenhang mit dem vieldiskutierten Fachkräftemangel nicht zu unterschätzen ist. Barrierefreiheit heißt jedoch mehr als das Anbringen von Rampen oder Fahrstühlen.

Es wird viel darüber diskutiert, wie der Fachkräftemangel überwunden werden kann. In diesen Diskussionen geht es auch immer darum, zusätzliche Mitarbeitergruppen zu erschließen, die bisher nicht im gewünschten Umfang beschäftigt werden können.

Viele Konzepte ranken sich um die Integration von Müttern während oder nach der Elternzeit und auch über die Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer. Ein weiteres Potenzial liegt darin, Arbeitsplätze so zu gestalten, dass Mitarbeiter mit gesundheitlichen Einschränkungen vielfältiger als bisher ihre Leistungen einbringen können. Oft, aber nicht immer ist dies mit baulichen Veränderungen und damit hohen Kosten verbunden. Manchmal hilft aber auch schon ein wenig Kreativität und Mut.

Akustik in Büroräumen vielfach ungeeignet

Wer mehrfach mit seinem Arbeitsplatz umgezogen ist, weiß, dass jeder Raum eine andere Akustik hat. Oft entscheiden Ausstattungsdetails darüber, wie sich Geräusche in einem Zimmer verbreiten oder wie intensiv Störgeräusche wahrgenommen werden. Was für den Normalhörenden nur eine kurze Notiz wert ist und nach einer Eingewöhnung gar nicht mehr bemerkt wird, kann bei einem Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen darüber entscheiden, ob dieser seine Arbeit ausführen kann oder nicht. Räume sollten daher auf ihre Möglichkeit der Schallisolierung und der Dämmung geprüft werden. Auch die Frage in Bezug auf geöffnete Fenster spielt hier eine Rolle. Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen profitieren darüber hinaus davon, wenn Kommunikation über mehrere Kanäle (also auch schriftlich) erfolgt. Das gleiche gilt umgekehrt für Menschen mit Sehbehinderungen.

Orientierungshilfen geben Sicherheit

Mit verhältnismäßig wenig Aufwand können Orientierungshilfen sehbehinderten Mitarbeitern das Zurechtfinden im Gebäude erleichtern. Farbige Markierungen bestimmter Bereiche helfen ebenso wie Ansagen in Fahrstühlen oder strukturierte Fußböden.

Schwellenlose Zugänge erfordern Umbauten

Der größte Aufwand muss indes getrieben werden, um Gebäude so zu gestalten, dass alle Räume auch von Rollstuhlfahrern oder anderen mobilitätseingeschränkten Personen problemlos erreicht werden können. Breitere Türen (mind. 90cm), "fahrfreundliche" Fußböden, tiefergelegte Schalter und vor allem treppenfreie Zugänge sind auch heute noch nicht überall zu finden.

Viele Unternehmen haben bereits reagiert und achten besonders bei Neubauten und Umgestaltungen auf diese Kriterien. Als Personaler gehört ein barrierefreies Haus mit zu den Vorteilen, mit denen Sie um Arbeitnehmer werben können. Setzen Sie sich daher dafür ein, dass ein Arbeiten auch mit gesundheitlichen Einschränkungen in Ihrem Unternehmen möglich ist.