Eine gute Gesprächsführung beginnt mit der Gestaltung des Gesprächsrahmens
Gespräche zwischen Tür und Angel, bei ständig klingelndem Telefon und permanenter Störung durch andere Personen können nicht gelingen. Wer fühlt sich schon respektiert, wenn er feststellt, dass das Gegenüber nur mit einem Ohr zuhört.
Sie als Führungskraft tragen Sorge für einen passenden Rahmen. Dazu gehören
- ein störungsfreier, angenehmer Raum,
- ausgeschaltete oder umgeleitete Handys und Telefone,
- ein Schild "Bitte nicht stören" an der Tür,
- bei längeren Gesprächen etwas zu trinken.
Eine kleine Besprechungsecke hat sich heute in vielen Büros durchgesetzt. Ihr Nutzen liegt nicht nur im aufgelockerten Ambiente und dem dekorativen Element, sondern vor allem darin, dass hier die Gesprächspartner gleichberechtigt und auf Augenhöhe gegenübersitzen. Die früher übliche Sitzordnung – der Chef auf dem thronähnlichen Schreibtischsessel, verschanzt hinter einem massiven Schreibtisch, der Mitarbeiter auf dem Besucherstuhl davor – hat heute ausgedient, war sie doch eine massive Kommunikationsbarriere.
Eine gute Gesprächsführung heißt: Distanzen wahren
Wenn Ihnen jemand zu nahe tritt, hat er im wörtlichen und im übertragenen Sinn Ihre Grenzen überschritten, so dass es für Sie unangenehm wird. Wo diese Grenzen liegen, hängt von der Beziehung ab, die Sie zu Ihrem Gesprächspartner haben.
- Ansprachedistanz ist die Distanz, die über 3 Meter hinaus geht. Diese Entfernung sollten Sie zu Ihrem Publikum halten, wenn Sie z.B. eine Rede vor den Mitarbeitern Ihrer Abteilung halten. Der Vorteil: Sie sehen alle und werden von allen gesehen.
- Die Wahrnehmungsdistanz liegt zwischen 1,5 und 3 Metern. Das ist die Entfernung, die gut zu Teambesprechungen passt. Jeder kann jeden nicht nur sehen, sondern auch persönlich wahrnehmen. Für einen persönlichen Austausch ist das wichtig. Sie können Mimik und Körpersprache Ihres Gegenübers erkennen und durch diese Wahrnehmung besser auf Ihren Gesprächspartner eingehen.
- Die persönliche Distanz liegt zwischen 0,5 und 1,5 Metern. Diese Entfernung passt für (Mitarbeiter-)Gespräche unter vier Augen, Gespräche also, die eine persönliche Begegnung erlauben. Wie "nahe" Sie dabei Ihrem Gesprächspartner kommen, hängt auch von der gegenseitigen Sympathie oder Antipathie ab.
- Alles unter 0,5 Metern fällt in die Intimdistanz, einer Entfernung, die in den privaten Bereich gehört. Mitarbeiter oder Kollegen können ziemlich irritiert sein, wenn Sie als Führungskraft "so nahe herankommen".
Gelungene Gespräche brauchen eine angemessene Zeit
Wobei es nicht gleichbedeutend ist, dass ein langes Gespräch auch ein gutes Gespräch ist. So kurz und knackig wie möglich, so lang wie nötig. Das sollte Ihre Leitlinie für Gespräche mit Mitarbeitern sein. Für Ihre Zeitplanung und die Ihres Mitarbeiters ist es wichtig, dass Sie Termin und Dauer Ihres Gespräches vorab festlegen.
Wenn es Ihnen als Führungskraft dann noch gelingt, zuzuhören statt die ganze Zeit Monologe zu halten, steht einem gelungenen Gespräch nichts mehr im Weg.