Für Lesertypen texten: der Perfektionist

Der folgende Artikel stellt den Lesertyp des Perfektionisten vor und erläutert, wie man für ihn textet. Die Leser-Typenlehre stammt von Hans-Peter Förster, der die vier klassischen Temperamente (Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker und Melancholiker) als Grundlage genommen hat.

Der Lesertyp Perfektionist leitet sich vom Temperament des Melancholikers ab. Hieraus ergeben sich nach Förster folgende Analogien:

Der Perfektionist

Farbe: blau
Himmelsrichtung: Norden
Tageszeit: Nacht
Jahreszeit: Winter
Element: Wasser

Grundstimmung: Nachdenklichkeít, Traurigkeit
Eigenschaften: sorgfältig, nachdenklich, kontrolliert, zuverlässig, ausgeglichen
Rolle im Team: Controller

Themen: Vernunft
Inhalte: Zahlen, Daten, Tabellen
Erwartung: geprüfte Fakten und Grundlagen
Leseverhalten: analytisch, setzt sich mit Texten kritisch auseinander
Sprachklima: kurz, nüchtern, informativ

Kein Mensch ist ein 100%ger Perfektionist. Gleichwohl neigen wir einem gewissen Temperament zu oder bestehen aus einer Mischung zweier dominanter Temperamente.

Texten für Perfektionisten
Wie also textet man für den Lesertyp Perfektionist? Nach Förster schreibt man in erster Linie kurz, nüchtern und informativ. Folgende Argumentationsstrategien werblicher Texte funktionieren laut Förster bei perfektionistischen Lesern am besten:

  • Alleinstellung eines Produktes betonen
  • Informationsfülle bieten
  • Preis/Leistungs-Verhältnis hervorheben
  • auf Prestige und Status setzen
  • die technischen Eigenschaften des Produktes erläutern

Lieblingsworte
Perfektionisten haben bestimmte Lieblingsworte. Diese sind samt ihren mannigfaltigen Synonymen und Abwandlungen nach Förster unter anderen: Gepflegtheit, Gediegenheit, Sauberkeit, Geschmack, Macht, Autorität, Besitz, Güter, Vermögen, Eigennutz, Erfolg, Ergebnis, Glück, Fitness, Gesundheit, Gelassenheit, Selbstbeherrschung, Härte, Gewinn, Vernunft, Zweckmäßigkeit, Realismus, Echtheit, Reinheit.

Text-Beispiel
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Weiterführende Literatur
Hans-Peter Förster: Texten wie ein Profi, Frankfurter Allgemeine Buch, 12. Auflage 2011

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