Führungskräfte-Coaching im medialen Zeitalter

Virtuell Bewusstsein verändern?

Das mediale Zeitalter ist natürlich längst auch im Führungskräfte-Coaching angekommen. Die Sprache der Worte aber – ob geschrieben oder (auch mit Bildübertragung) gesprochen – hat für sich genommen bei Weitem nicht die Wirkung wie die Vollkommenheit der Kommunikation durch die sie ergänzende Mimik, Gestik, die Körpersprache, also beispielsweise die Sprache der Hände und der Augen.

Ressourcenzugriff schwierig

Dazu kommen noch andere gewichtige Gründe, die mediales Coaching aus meiner Sicht erheblich erschweren, wie zum Beispiel der Zugriff auf wichtige Informationen (Datenbank) oder ggf. auf Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter sowie auf Hilfsmittel z. B. zur schnellen visuellen Darstellung von Zusammenhängen, was im Einzelfall ausgesprochen wichtig sein kann. Natürlich gibt es auch dafür Möglichkeiten, die diese Nachteile scheinbar zu überbrücken scheinen. Aber ersetzen sie das persönliche Gespräch?

Führungskräfte-Coaching ohne persönlichen Kontakt?

Coaching per Telefon, via Internet oder E-Mail wird grundsätzlich natürlich in der Praxis bereits längst praktiziert! Allerdings meist nur ergänzend zur persönlichen Durchführung. Natürlich bieten die neuen Medien und die damit verbundenen Möglichkeiten im Coaching wie in der Beratung professionelle Kommunikationsmöglichkeiten, deren Bedeutung in den letzten Jahren stark zugenommen hat, aber sie sollten deswegen nicht überschätzt werden. 

Scheinbare Vorteile zerbröckeln

Vor allem für den Kunden scheinen die neuen Medien auf den ersten Blick attraktiv, da sie vermeintlich Zeit und Geld sparen. Aber: Es geht nicht um ein Telefonat! Es geht um Einstellung und Verhalten, um Persönlichkeit und Erfolg, und um Nachhaltigkeit! Und dann dürften sich die genannten Vorteile in vielen Fällen schnell anders darstellen. Zunächst scheinbar einsichtigen Vorteilen stehen jede Menge Nachteile für die nachhaltige Wirksamkeit des auf mediale Art durchgeführten Coaching gegenüber.

Zeit sparen zu Lasten der Vorbereitung und Tiefe?

Der Zeiteinspareffekt trifft doch nur ein, wenn es um notwendige Anfahrtzeiten der Beteiligten oder eines der Beteiligten geht. Ansonsten wird Zeit nur eingespart, wenn im Verhältnis zum persönlichen Coaching Abstriche gemacht werden. Entweder indem die Vorbereitung verkürzt, oder die Qualität und Intensität des Coaching durch mangelnde Tiefgründigkeit strapaziert wird.  

Kosten sparen macht auch keinen Sinn!

Es ist immer wichtig, Kosten zu sparen! Vor Allem dort, wo es nicht nachhaltig sinnvoll ist, Geld auszugeben. Es macht allerdings im Zusammenhang mit dem medialen Coaching keinen Sinn, das Kostenargument zu ziehen. Denn, was viel bedeutender ist, ist der mit der vermeintlichen Einsparung verbundene und zu befürchtende Leistungsverlust. Er stellt am Ende die ausgegebenen Budgets komplett in Frage, weil der Nutzen nicht erkennbar ist. 

Als Ergänzung eine echte Daseinsberechtigung

Als ergänzende Hilfsmittel werden Telefon, Internet oder E-Mail schon lange aktiv eingesetzt und hier machen sie auch Sinn: Zwischen- und Rückfragen, Detailaustausch und Controlling von ergriffenen Maßnahmen müssen sein, um möglichst nah an der Praxis, also am Kunden, zu bleiben.

Die persönliche Komponente entscheidet

Wenn Coach und Kunde sich persönlich nicht ausreichend kennen und "in die Augen sehen", fehlen wesentliche Voraussetzungen für den kommunikativen Erfolg der Coachingmaßnahmen. Denn dieser stellt sich meist erst durch einen konstruktiven und problemorientierten Dialog ein.

Nachhaltigkeit muss bezweifelt werden

Weiterhin ist wichtig, dass die Nachhaltigkeit von Telefonaten oder E – Mails aus meiner Sicht überhaupt nicht gewährleistet werden kann. Das bedeutet, ist der Hörer erst aufgelegt und die E-Mail abgespeichert, wird häufig zum "Business as usual" übergegangen.

Fazit:

Das persönliche Coaching ist durch Nichts zu ersetzen! Moderne, neue Medien bereichern es, aber ablösen werden sie es aus Wirksamkeitsgründen nicht!

Freundliche Grüße aus Krefeld und viel Erfolg bei der Umsetzung wünscht Ihnen

Theo van der Burgt