Feiertage in Deutschland: Ein Thema für die Personalplanung

Innerhalb Deutschlands variiert die Anzahl der gesetzlichen Feiertage stark. So kommt es, dass Menschen in einigen Bundesländern bis zu 5 Feiertagen mehr in Anspruch nehmen können als andere. Für die Personalplaner ist dies unter dem Aspekt des bezahlten Arbeitsausfalls an diesen Feiertagen relevant.

Deutschland regelt die Feiertage in den Bundesländern. So kommt es, dass größtenteils religionsbedingt die Anzahl der Feiertage innerhalb des Landes stark variiert. Spricht man daher über Standortvor- oder nachteile, sollte dieser Aspekt nicht vergessen werden. In Zeiten, in denen minutengenau Produktivitätskennziffern ausgerechnet werden, fallen mehrere Tage bezahlter Arbeitsfreistellung personalplanerisch durchaus ins Gewicht.

Feiertage sind Produktivitätsausfall
Da an den arbeitsfreien Tagen die Bezahlung der Mitarbeiter fortgeführt wird, führt jeder Feiertag, der auf einen Werktag fällt, zu einem Rückgang der Produktivität. Bei nur 200 Arbeitstagen entspricht ein (zusätzlicher) Feiertag einem Anteil von 2 Prozent. In der Regel bleibt diese Größe bei der Personalplanung unberücksichtigt, da sich die Anzahl der Feiertage normalerweise nicht ändert.

Steigt man jedoch in eine Detailbetrachtung ein, muss berücksichtigt werden, dass nur wenige Feiertage immer auf den gleichen Wochentag fallen. Andere Feiertage können durchaus auf einen ohnehin arbeitsfreien Tag fallen. Dadurch ändert sich von Jahr zu Jahr die Größe des Produktivitätsverlustes durch Feiertage.

Feiertage an unterschiedlichen Standorten berücksichtigen
Produziert ein Unternehmen an unterschiedlichen Standorten innerhalb Deutschlands, sind zusätzlich zu den oben beschriebenen Variabilitäten hinsichtlich der Lage der Feiertage auch die regionalen Unterschiede zu berücksichtigen. Legt man pro Feiertag einen Produktivitätsverlust von ca. 2% zugrunde, bedeutet beispielsweise der Unterschied zwischen Hamburg und München acht Prozent. Bleiben alle anderen Faktoren unberücksichtigt, erhält ein Arbeitgeber an einem Standort acht Prozent mehr Arbeitskraft als an einem anderen.

Die Diskussion, ob gerade die religiösen Feiertage heute noch zeitgemäß sind, wird an anderer Stelle geführt. Gleichwohl ist eine Änderung in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich. Auch ist keine Entscheidung bekannt geworden, die aufgrund der Feiertagsproblematik zu einer Auswahl eines Standortes geführt hat. Dennoch lässt sich der Unterschied in der zu bezahlenden, aber nicht verfügbaren Arbeitszeit berechnen und in Personalplanungen berücksichtigen.