False Friends: „englische“ Wörter, die Sie im Ausland besser nicht gebrauchen (2)

Am Englischen kommt heute im alltäglichen Sprachgebrauch keiner mehr vorbei. Aber wussten Sie, dass es zahlreiche englisch klingende Wörter im Deutschen gibt, die Sie besser nicht im englischsprachigen Ausland benutzen? Denn dort haben diese Wörter eine ganz andere Bedeutung als bei uns. Und die Verwendung kann schnell zu unangenehmen Situationen führen! Hier einige dieser "False Friends."

Eines dieser False Friends ist das Wort "Beamer." Großbild-Übertragungen zum Rudelgucken waren früher in der Regel nur in Gaststätten möglich. Heutzutage gibt es die kleinen Projektoren, mit denen sich Bilder an die Wand werfen lassen, sogar im handlichen Format für den Heimgebrauch. "Wollen wir bei mir im Garten die Fußball-Weltmeisterschaft schauen? Ich habe einen Beamer, dann können wir auf der Garage gucken!"

Wenn Sie im englischsprachigen Ausland jedoch nach einem Beamer fragen, werden Sie aber eher einen Gegenstand angeboten bekommen, der sich üblicherweise in einer Garage befindet: einen BMW! Was wir in Deutschland "Beamer" nennen, heißt in England oder Amerika schlicht und einfach "projector."

Wenn Sie nach einem "Base Cap" fragen, werden Sie in den Baumarkt geschickt!

"Ich hab ’ne coole Mütze an, Mann!" Wenn Sie von den Qualitäten Ihrer sportlichen Kopfbedeckung überzeugt sind und das im Englischen oder Amerikanischen ausdrücken wollen, sollten Sie bedenken, dass Sie die Wörter "baseball hat" oder aber "baseball cap" benutzen.

Wenn Sie im Ausland zu Gast sind und sich die Mütze des lokalen Teams kaufen wollen und dabei nach einem "Base Cap" fragen, werden Sie höchstwahrscheinlich in den nächsten Baumarkt geschickt. Denn Sie haben mit dem False Friend "Base Cap" nach einem Zierstreifen gefragt!

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Haben Sie Verständnis, wenn sich englischsprachige Gäste bei einer Einladung zum "Public Viewing" zieren!

Seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland kennt es jeder: Das "Public Viewing" – das Rudelgucken auf einer Fan-Meile mit zahlreichen Teilnehmern. Mittlerweile ist das "Public Viewing" in Deutschland längst zu einem omnipräsenten Thema geworden. Schon jetzt wird in zahlreichen Städten diskutiert, ob denn die kommende WM wieder mit Public Viewing-Ereignissen in den deutschen Städten beeindrucken kann.

Sollten Sie zu dieser Zeit Gäste aus dem englischsprachigen Ausland haben, sollten Sie mit einer Einladung zum "Public Viewing" vorsichtig sein. Denn im Englischen bedeutet "Public Viewing" die Aufbahrung von Leichen in einem offenen Sarg.

Weitere häufige Missverständnisse durch False Friends:

  • "Casting Show": Wenn bei uns im Fernsehen magersüchtige Models über die Bretter stolzieren und einen Wettstreit ausführen, wird von einer "Casting Show" gesprochen. Im Englischen gibt es diesen Begriff nicht. Dort nennt man es "talent show."
  • "Showmaster": Seit Hans Rosenthal und Hans-Joachim Kuhlenkampf werden damit die Giganten der Fernsehmoderatoren beschrieben, die durch große Shows leiten. Typisch deutsch; in Amerika und England unbekannt. Dort heißen diese Herren ganz einfach "host."
  • "Oldtimer" sind selten aus Blech: Wenn Sie hier ein schönes altes Automobil durch die Straßen fahren sehen, werden viele Menschen denken: "Das ist aber ein schöner Oldtimer." Im Englischen und Amerikanischen ist damit aber eher ein alter Mann als ein altes Auto gemeint.

Lesen Sie auch den ersten Teil dieser Artikel-Serie: "Diese ‚englischen‘ Wörter gebrauchen Sie besser nicht im Ausland."