Fachkräftemangel erschwert Mitarbeitergewinnung
Der Fachkräftemangel macht Unternehmen in Deutschland mehr und mehr zu schaffen. Inzwischen fehlen qualifizierte und erfahrene Arbeitskräfte in beinahe allen Branchen. Für Firmen, die sich im Wettbewerb behaupten wollen und müssen, wird es also immer wichtiger, sich gute oder sogar die besten Bewerber zu sichern und Mitarbeiter zu halten. Dafür ist es jedoch notwendig, potenziellen Mitarbeitern die Vorzüge des eigenen Unternehmens quasi auf den ersten Blick zu signalisieren. Heute haben Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt die Chance, zwischen vielen zukünftigen Arbeitgebern zu wählen. Es braucht also ein aussagekräftiges Mittel, eine Art Label, das die Entscheidung der Bewerber lenken kann.
Wie Unternehmen profitieren
Ein solches Label ist die Auszeichnung als Top Arbeitgeber. Vergeben wird das als besonders empfehlenswert bewertete Arbeitgebersiegel vom Deutschen Institut für Qualitätsstandards und -prüfung (DIQP). Es soll sowohl Bewerbern als auch im Unternehmen tätigen Mitarbeitern zeigen, dass sie sich wertgeschätzt fühlen. Für die Kandidaten wird der potenzielle Arbeitgeber dadurch besonders interessant. Recruiting-Prozesse, also die Auswahl von guten Fachkräften, werden wesentlich einfacher. In seiner Außenwirkung zeigt das Unternehmen auf der anderen Seite, dass die Mitarbeiter zufrieden sind und so gern zum Unternehmenserfolg beitragen.
Anonym, seriös und unabhängig
Der Weg zum Arbeitgebersiegel Top Arbeitgeber ist für die interessierten Unternehmen allerdings kein Selbstläufer. Im Gegenteil: Die unabhängige und seriöse Erhebung der dafür notwendigen Daten erfolgt in mehreren Stufen. Insgesamt besteht der Prozess der Zertifizierung aus zwei Bausteinen und berücksichtigt dabei sowohl die Einschätzungen der Mitarbeiter als auch die Aussagen aus dem Management.
Interessant für zukünftige Bewerber und eine Art Vergewisserung für Mitarbeiter ist die Befragung der Arbeitnehmer. Diese setzt streng auf die Anonymität, denn das ist eine Grundvoraussetzung dafür, ehrliche und transparente Daten zu erhalten. Geben Mitarbeiter Auskunft darüber, ob sie ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden, spricht das im positiven Fall natürlich potenzielle Bewerber an. Auf der anderen Seite reflektiert der Grad der Zufriedenheit der Mitarbeiter alle Aspekte des Arbeitsalltags. Er zeigt also Stärken und eventuelle Schwächen des Unternehmens.
Geprüft werden im Rahmen der Mitarbeiterbefragung allerdings auch harte Fakten. Dazu zählen zum Beispiel Nebenleistungen wie Firmenwagen oder andere Angebote, Möglichkeiten für die Karriere im Unternehmen, Fairness beim Lohnniveau oder Chancen bei der Weiterbildung.
Selbstreflexion durch Befragung des Managements
Ein anderer Aspekt bei der Zertifizierung zum Arbeitgebersiegel Top Arbeitgeber ist die Befragung des Managements. Diese Art der Datenerfassung sichert nicht nur das Gleichgewicht zwischen den Zielen des Arbeitgebers und den Bedürfnissen seiner Mitarbeiter. Sie sorgt auch dafür, dass das Unternehmen seine Leistungen kritisch und ehrlich reflektiert. Wichtig ist dabei zum Beispiel, auf welche Strategie das Unternehmen setzt, ob es seinen Beschäftigten hervorragende Bedingungen im Arbeitsalltag sichert, dabei auch auf gute Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten setzt und ob es insgesamt nachhaltig führt.
Chancen für die Zukunft
Unternehmen lernen im Rahmen der Zertifizierung zum Top Arbeitgeber nicht nur die eigenen Mitarbeiter besser kennen. Sie erfahren auch, was sich Bewerber als potenzielle Mitarbeiter wünschen, wenn sie sich ausdrücklich oder verstärkt wegen dieses Siegels für eine Mitarbeit interessieren. Nicht zuletzt zeigt diese Auszeichnung dem Unternehmen deutlich, wo es steht, wie erfolgreich es ist und wie es seinen weiteren Weg zu Unternehmenserfolg und Nachhaltigkeit gestalten sollte.
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