Explosionsschutz im Betrieb: Schutz für Ihre Anlage

Welcher Explosionsschutz ist für Ihre Anlage geeignet? Im Vordergrund steht immer der Schutz von Menschenleben und Betriebseinrichtungen. Es gibt viele Möglichkeiten, einer Explosion vorzubeugen. Und wenn etwas passiert, die Explosion zu unterdrücken oder auf ein unbedenkliches Maß zu reduzieren.

Bleiben wir bei der Praxis zum Thema Explosionsschutz:
Gehen wir davon aus, dass aufgrund der von Ihnen oder Ihres Sicherheitsexperten durchgeführten Gefährdungsbeurteilung ein Explosionsschutzdokument erstellt werden musste. Somit wurden auch die ATEX Zonen definiert.

Wenn die neue Anlage in einem Bereich aufgestellt wird, in dem mit einer explosionsfähigen Atmosphäre zu rechnen ist, so bewährt sich folgende Vorgehensweise:

Sie gehen nun vor Angebotslegung zu Ihrem Lieferanten der neuen Anlage. Dieser wird Ihnen die Anlage oder das Gerät gemäß der betreffenden ATEX Zone anbieten. Kann er das nicht, wechseln Sie bitte den Lieferanten! Die ATEX gilt bereits seit 2003, die VEXAT seit 2004. Somit müsste jeder Hersteller oder Lieferant in der Lage sein, seine Anlage für einen explosionsgefährdeten Bereich mit einem ausreichenden Explosionsschutz liefern zu können.

1. Sekundärer Explosionsschutz:
Für die Zone 2 bei Gasen oder Zone 22 bei Staub reicht es oft, die Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre zu verhindern. Das kann einerseits durch organisatorische Maßnahmen im Betrieb erfolgen, andererseits durch eine besondere Ausführung der Anlage.

Beispiele zur Verhinderung der Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre sind unter anderem: 

  • Antistatische Ausführung
  • Potenzialausgleich
  • Vermeidung von Zündfunken
  • Rauchverbot
  • Keine Bearbeitung von funkenziehenden Werkstoffen
  • Entsprechende Kapselung von elektrischen Komponenten
  • Kapselung von elektrischen Antrieben (z. B. Schutzklasse IP65)
  • etc.

2. Primärer, konstruktiver Explosionsschutz:
Sind die sekundären und organisatorischen Maßnahmen nicht durchführbar oder nicht ausreichend sicher, so müssen konstruktive Maßnahmen getroffen werden, welche die Auswirkung einer Explosion auf ein unbedenkliches Maße beschränken.

Solche Maßnahmen sind: 

Explosionsdruckfeste Bauweise
Das sind explosionsdruckfeste Behälter oder Apparate, die dem zu erwartenden Explosionsdruck standhalten ohne sich bleibend zu verformen. Das sind Bauteile die druckfest ausgeführt sind.

Explosionsdruckentlastung
Die Behälter und Apparate sind so gebaut, dass sie bei einer Explosion einerseits in ihrem Inneren dem zu erwartenden Druckstoß standhalten, andererseits jedoch bleibende Verformungen zulässig sind. Der bekannteste Explosionsschutz dieser Art ist die sogenannte "Berstscheibe". 

Explosionsunterdrückung
Dieser Explosionsschutz verhindert durch schnelles Einblasen von Löschmitteln im Falle einer Explosion das Erreichen des maximalen Explosionsdruckes.
Im Gegensatz zur Verwendung z. B. einer Berstscheibe bleiben die Auswirkungen einer Explosion auf das Innere des Behälters, der Anlage oder Apparatur beschränkt.

Verhinderung der Explosionsübertragung
Um eine Flammen- und Explosionsübertragung zu verhindern, stehen zum Schutz eine Reihe von Maßnahmen zu Verfügung:

  • mechanisches Schnellabsperren, z. B. Schnellschlussschieber, Quenschventile
  • Löschen der Flammen in engen Spalten oder durch Löschmittel
  • Aufhalten der Flammen durch hohe Gegenströmung
  • Schleusen, Tauchung, etc.

Fazit: Wie Sie erkennen können, gibt es eine Reihe von Schutzmaßnahmen. Welche man einsetzt, richtet sich in erster Linie nach der entsprechenden ATEX Zone.

Unser Tipp: Wichtig ist, dass man das Thema Explosionsschutz einer Anlage vor allem mit Kompetenz und Augenmaß angehen soll. Denn die dabei entstehenden Kosten sind nicht ganz unerheblich.