Existenzgründung und Selbstvermarktung: Wie bringe ich meine Familie hinter mich und meine Existenzgründungs-Idee?

Es ist eine dumme Idee, die eigene Idee vor der eigenen Familie rechtfertigen zu müssen. So verplempern Sie nur Zeit. Wie bekomme ich aber meine Familie hinter mich?

Wenn Sie eine selbständige Existenz gründen, werden Sie zum Teil kämpfen müssen. Und zwar gegen Ihre eigenen Irrtümer, gegen Störungen von Mitarbeitern, Banken, dem Markt, Ihrer Kunden und vielen Unwägbarkeiten und Unzulänglichkeiten. Sie sehen, es wird eine dumme Idee sein, zusätzlich auch noch gegen seine Familie kämpfen zu müssen.

Warum passiert das in vielen Fällen?

  • Weil die Familie nicht einbezogen wird.
  • Weil Sie Ihren Dickkopf durchsetzen ohne sich mit den Einwänden Ihrer Familie zu befassen.
  • Weil Sie vergessen, dass Ihre Familie ein Teil Ihres Lebens ist, auch wenn Sie gestresst nach Hause kommen.
  • Weil Sie ignorieren, dass Sie gerade einen Teil des Familienvermögens verprassen.
  • Weil Sie Ihren Lebenspartner als zu inkompetent ansehen, um mit Ihm darüber reden zu können.
  • Weil Sie kein echtes Interesse (mehr) haben, sich mit Ihrer Familie auszutauschen.
  • Weil Sie sowieso ein eigensinninger Mensch sind.
  • Weil Sie wissen, dass Ihre Idee nichts taugt und Sie das nicht zugeben wollen.
  • Weil Sie der Einzige sind, der versteht, was er tut.
  • Weil Sie Ihre Beziehung noch nie gepflegt haben.

Schauen Sie sich diese Punkte genau an und beurteilen Sie, was auf Sie zutrifft. Nur einer reicht schon, damit Sie anfangen über Folgendes nachzudenken:

Existenzgründung: Die Rolle Ihrer Familie
Ihre Familie ist der Ruhepol, den Sie brauchen, wenn es einmal schwierig wird. Ihr Lebenspartner ist auch dazu da, Ihnen den Rücken zu stärken. Dabei hat er ein Recht, informiert zu sein. Ihre Kinder werden verstehen, dass Sie auch für deren Wohl arbeiten. Das können sie aber nicht, wenn Sie sie nicht mehr sehen und auch bald nicht mehr kennen.

Wenn Sie zulassen, dass Sie jeden Tag spät nach Hause kommen, dass das Geld knapp wird, dass Sie nur noch genervt sind, dass Sie nicht mehr mit Ihren Kindern spielen, dann sorgen Sie wenigstens dafür, dass Sie sich für das, was Sie tun, nicht auch noch dauernd rechtfertigen müssen; das halten Sie nämlich auf Dauer nicht durch. Und das geht nur durch Reden mit der Familie! Ich empfehle Ihnen also, dieses zu tun:

  •  Besprechen Sie Ihren Businessplan mit seinen Konsequenzen mit Ihrem Lebenspartner.
  • Vermeiden Sie dabei, ihn zu überzeugen und zu überreden, sondern versichern Sie sich seines Verständnisses und seiner Akzeptanz.
  • Nehmen Sie Ihren Lebenspartner zu Bankgesprächen und Geschäftsbesprechungen mit.
  • Lassen Sie, wenn fachlich möglich, die Buchhaltung oder das Sekretariat durch Ihren Lebenspartner erledigen. Bezahlen Sie ihn dafür korrekt.
  • Veranstalten Sie regelmäßig ein Familien-Meeting, bei dem Sie von Ihrem Unternehmen und seinem Zustand berichten.
  • Machen Sie Ihrem Lebenspartner und Ihren Kindern deutlich, dass Sie womöglich gerade viel arbeiten, dass das aber nur ein vorübergehender Zustand ist.
  • Beenden Sie kein Familien-Business-Meeting, ohne eine Vereinbarung zu einer privaten Familienaktion zu treffen, egal wie viel Sie arbeiten müssen.
  • Teilen Sie Ihre Freuden und Ängste mit Ihrem Lebenspartner.
  • Nehmen Sie die Sorgen und Ängste Ihres Lebenspartners ernst.
  • Sagen Sie nie: "Das verstehst Du nicht". Erklären Sie es solange, bis Einigkeit herrscht. Machen Sie nichts, das so kompliziert ist, dass Sie es nicht erklären können.
  • Verfügen Sie nie für die Firma über Geld, das der Familie vereinbarungsgemäß zusteht.
  • Beziehen Sie Ihre Familie in Ihre Leidenschaft zur Firma ein. Veranstalten Sie Firmenfest mit Ihrer Familie.
  • Erklären Sie Ihren Kindern, warum diesmal die Geburtstags-Geschenke kleiner ausfallen. Übernehmen Sie sich nicht, nur um Ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.
  • Reden Sie über alle Erfolge und alle Mißerfolge.

Wenn Sie das alles berücksichtigen, können Sie sicher sein, dass Ihre Familie Ihnen Rückenstärkung und Hilfe sein wird. Ihr Leben als Unternehmer wird dadurch wesentlich einfacher. In diesem Sinne werde ich Sie vielleicht einen unbequemen Weg führen, aber seien Sie sicher, er wird zu Ihrem Wohle funktionieren. Ich freue mich, Sie hier wieder zu sehen.

Ihr Hans Janotta