Eurodumping, nein Danke!

Wie sich Unternehmen mit cleveren Preis- und Produktstrategien dem Unterbietungsdruck durch die Einheitswährung entziehen.
Diese Angst war unbegründet: Der Euro macht Preise vergleichbarer und führt dazu, dass alle Produkte dem europaweit niedrigsten Preis entgegenstreben. Eine aktuelle Studie der Economist Intelligence Unit (EIU) belegt: Die Einheitswährung schürt keine ruinösen Preiskämpfe. Im Gegenteil: Der Euro hat bisher nur zu geringen Preissenkungen geführt. Eine Umfrage unter europäischen Marketingchefs ergab: Bei ausgewählten Produkten gibt nach wie vor Preisunterschiede von bis zu 80 Prozent. Strategie der Unternehmen: Produkte werden in verschiedenen regionalen Varianten angeboten. So wird eine direkte Vergleichbarkeit unmöglich. Selbst die Angebotspalette internationaler Unternehmen unterscheidet sich innerhalb Europas stark. Beispiel Kühlschränke: Briten wollen frei stehende Geräte mit Gefrierfach unten, Deutsche bevorzugen Einbauvarianten und Franzosen wünschen sich das Gefrierfach oben.
Wer den Euro zum Anlass für breite Preissenkungen nimmt, wird langfristig verlieren. Die zusätzlichen Absatzmengen sind zu gering, um die Umsatzeinbußen auszugleichen. Beispiel: Experten schätzen, dass Aldi seine Abrundungsaktion auf den jeweils nächsten Schwellenpreis bis zu 3 Prozent Umsatz kosten wird. Stattdessen sollten Sie Waren und Dienstleistungen stärker differenzieren, Produktbündel schnüren und innovative Preismodelle erarbeiten.