Denn diese Dinge können Sie unmöglich während der Schulwochen unterbringen. Unterrichtsfreie Zeit sind noch lange keine Ferien.
Es ist Lehrerarbeitszeit!
Aber machen Sie dies mal den Eltern klar. „Lehrern werden ständig neue Aufgaben zugemutet“, bestätigt der Hamburger Erziehungswissenschaftler Peter Struck. Die Lösung gesellschaftlicher Probleme wird zuerst den Lehrern zugeschoben. Wie sie ihre Lehrerarbeitszeit einteilen, ist ihre Sache. Aber nebenbei sind sie noch Ernährungsspezialisten, Sprachförderer, Suchtberater und Konfliktmanager. „Schule kann nicht der Reperaturbetrieb der Gesellschaft sein“, stellt Struck klar.
Wer ist für die Erziehung zuständig?
Der Erziehungsauftrag liegt normalerweise in erster Linie in der Familie. Die Schule soll sie dabei unterstützen. In der Praxis hat sich aber die Hauptlast auf Ihre Schultern verschoben. Politiker wie Hessens Kultusministerin Karin Wolff fordern die Lehrer daher auf „das Verhältnis Elternhaus – Schule offensiver anzugehen“. Leider verrät sie nicht, wie dies am besten umzusetzen ist.
Eltern zu Partnern machen
Lehrer in anderen Ländern, wie beispielsweise PISA-Sieger Finnland, lassen sich den schwarzen Peter der schlechten Erziehung nicht widerspruchslos in die Schuhe schieben. Verhaltensauffälligkeiten von Schülern werden sofort im Lehrerteam bearbeitet. Das Team lädt gemeinsam die Eltern ein, um mit ihnen messbare Verhaltensänderungen festzulegen und umzusetzen.So werden die Eltern konkret in die Erziehung einbezogen und können sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Diese Einbindung wird auch Vorurteile die Lehrerarbeitszeit betreffend abbauen. Das Bild vom voll bezahlten Halbtagsjob Lehrer wird entkräftet: Eltern müssen dann anerkennen, wie schwer es ist, jeden Tag mit 30 Jugendlichen ein gemeinsames Programm zu finden. Schließlich merken bereits in den Ferien die meisten Eltern, wie viel Kraft sie das schon bei den eigenen Kindern kostet.
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