Erkennen Sie den selbstlosen Kommunikationsstil

Erkennen Sie den selbstlosen Kommunikationsstil und helfen Sie sich oder anderen aus dem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex heraus. Nicht nur in der Kommunikation sollte sich nicht immer nur einer durchsetzen – die Einseitigkeit der Durchsetzung geht immer auf Kosten anderer. Gegenseitigkeit schafft jedoch ein besseres Klima für wachsenden Erfolg.

Selbstlos im Sinne des Kommunikationsstils bezeichnet eine Person, die sich selbst keinen Wert beimisst. Die Kommunikation spiegelt weitestgehend dieses fehlende Selbstwertgefühl. Sie können diesen Kommunikationsstil an folgenden Äußerungen erkennen:

  • In Aufforderung wie: „Sag, wie du mich haben willst“, „Sag mir, was ich tun soll“, „Sag mir, was ich tun muss, um mir deine Anerkennung zu verdienen.“
  • In Bemerkungen zum Partner oder zur Partnerin: „Maßgeblich bist nur du“, „Ohne deine Anerkennung fühle ich mich unwert!“
  • In der Eigenaussage: „Ich bin nichts!“ „Ich tue alles, um deine Anerkennung zu erlangen“

Grenzen zu anderen Kommunikationsstilen

Auch wenn in diesem Kommunikationsstil Ähnlichkeiten zum helfenden Stil gegeben sind, so bestehen dennoch erhebliche Unterschiede. Die Person des selbstlosen Kommunikationsstils hat gelernt, sich selbst zurückzunehmen. Sätze wie: „Du bist nicht wichtig“ oder „Um dich geht es hier nicht“ haben eine Entwicklung zum Eigensinn und jede Selbständigkeit unterdrückt.

Die Anpassung und Orientierung an den Wünschen und Bedürfnissen der anderen wurden zum prägenden Lebensgefühl. Die Folge der vollständigen Verleugnung eigener Wünsche und Bedürfnisse zeigt sich in den Beziehungen durch ein nahezu grenzenloses Harmoniebedürfnis, welche durch ein großes Maß an Konfliktscheue und Aggressionshemmungen begleitet wird.

Den selbstlosen Kommunikationsstil verändern

Der hierzu passende Kommunikationsstil ist der aggressiv-entwertende Kommunikationsstil. Ähnlich wie beim bedürftig-abhängigen Stil gilt auch in diesem Abhängigkeitsgefüge: Je kleiner sich der Selbstlose fühlt, umso deutlicher muss der autoritäre Charakter der Bezugsperson hervortreten. Sollten Sie sich in einer solchen Beziehung befinden, so können Sie dies nur behutsam ändern.

Führen Sie die andere Person von den Erwartungen eines „mächtigen“ anderen zu einem Zutrauen in die eigene Person! Ermöglichen Sie dem Selbstlosen die Erfahrung, dass er oder sie wichtig ist. Alle Menschen sind gleich wichtig und niemand sollte sich auf Kosten eines anderen durchsetzen.

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