Ergonomie am Arbeitsplatz: So bleiben Sie gesund

Für Menschen, die im Büro arbeiten, gibt es viele Bezeichnungen: Büroarbeiter, Kopfarbeiter oder Sitzarbeiter. Dabei ist unser Körper für das viele Sitzen nicht konzipiert. Oft wissen wir nicht, wie wir selbst "funktionieren", welches Verhalten eher schädlich ist und welche ergonomischen Fortschritte Büromöbel bieten. Wenn Sie diese Wissenslücke schließen wollen, habe ich heute einen Tipp für Sie.

Kennen Sie das? Nackenschmerzen, verspannte Schultern und müde, gereizte Augen. Schuld daran können Büromöbel sein, die ergonomisch nicht optimal oder falsch eingestellt sind. Denn wenn ein Arbeitsplatz "geerbt" wird, haben die meisten Wichtigeres im Kopf, als sich auf die Suche nach der Bedienungsanleitung für den Bürostuhl zu machen.

Und selbst wenn es eine Einweisung gab, werden Details dazu im Laufe der Zeit vergessen. Das Fatale daran ist: Anfangs machen ergonomisch schlechte Arbeitsplätze wenig Beschwerden. Erst in der Dauerschädigung kann der Körper nicht mehr ausgleichen. So entstehen "plötzlich" starke Verspannungen, Schmerzen oder auch Müdigkeit.

Neue Broschüre "Ergonomie und Gesundheit"

Doch wer kennt schon die genauen Hinweise, Abstände und Formate, die es am Büroarbeitsplatz zu beachten gilt? Wer kennt sich schon mit Bürokonzepten aus, die den Büromenschen leistungsfähig halten sollen und nicht nur an der Ästhetik ausgerichtet sind? Damit Ihr Wissen weniger ein Halbwissen ist, möchte ich Ihnen eine sehr gut aufgemachte Broschüre empfehlen: Ergonomie und Gesundheit- Informationen für "Büroarbeiter"

Die kostenfreie PDF-Datei richtet sich direkt an die "Büroarbeiter", also diejenigen, die täglich einen Büroarbeitsplatz nutzen. In anschaulicher Form werden zunächst ausgewählte ergonomische Grundlagen und deren Konsequenzen für die Büroarbeit erläutert. Im Kapitel "Der Büroarbeitsplatz" erfahren die Leser dann, wie sie vorhandenes Mobiliar richtig nutzen und selbst etwas für ihre Gesundheit tun können.

Herausgegeben hat diese Informationsschrift das buero-forum für Ergonomie und Gesundheit am Arbeitsplatz. Autor ist Jörg Bakschas, Büroeinrichtungsexperte und geprüfter Ergonomieberater (GGE).

Arbeiten im Stehen geht in vielen Varianten

An verschiedenen Stellen in der Infoschrift verdeutlichen produkt- und herstellerneutrale Skizzen die Möglichkeiten verschiedener Büromöbel. Mir hat alles zum Thema "Arbeiten im Stehen" gut gefallen. Viele Büroarbeiter könnten sich einen "Sitz-Steh-Arbeitsplatz" durchaus vorstellen. Denn der Nutzen des Arbeitens im Sitzen und zwischendurch in kurzen Stehphasen ist belegt und für die meisten "Bürostuhl-Hocker" durchaus erwünscht.

In der Informationsschrift wird das Thema an mehreren Stellen aufgegriffen. Denn leider hat nicht jedes Unternehmen den Etat für einen "Sitz-Steh-Arbeitstisch". Das wäre die optimale Lösung, denn dabei wird die gesamte Arbeitsfläche mitsamt Bildschirm auf Stehhöhe gefahren.

Doch kosten- und auch platzfreundliche Varianten kommen mittlerweile als Highboards, Caddies, Stehpulte, Stehtische oder Aufsatztische für den Schreibtisch daher. Hier gibt die Broschüre einen guten Überblick. Für Details und passende Konzepte informieren Sie sich dann an anderer Stelle weiter. Sie erhalten aber Anregungen, was es gibt und finden so vielleicht auch eine Lösung, die für Ihr Büro passt.

Jetzt sind Sie dran – welches Ergonomie-Wissen fehlt?

Fakt ist: Um Gesundheitsprobleme durch zu langes oder falsches Sitzen auszugleichen, werden Büromöbel immer dynamischer. Dies unterstützt dabei, in Bewegung zu kommen. Doch darüber hinaus – in welchen Bereichen wäre es interessant für Sie, zu überprüfen, ob bei Ihnen alles okay ist? Beleuchtung, Raumtemperatur, Sitzabstand zum Bildschirm, Lärmpegel oder richtig eingestellter Bürostuhl sind nur einige Stichworte aus der Informationsschrift.

Und dazu gibt die Broschüre weitere Tipps zum Stress- und Pausenverhalten. Beispielsweise die konkrete Empfehlung, dreimal pro Stunde einen Haltungswechsel vorzunehmen. Meine Teekanne habe ich daraufhin von meinem Schreibtisch in die Kaffeeküche verbannt. Das schafft auf jeden Fall Bewegung. Und macht den Kopf frei.

Gutes Gelingen! Ihre Wera Nägler, Expertin für Büroorganisation.