Einstellungsinterviews richtig führen

In vielen Unternehmen werden die Einstellungsinterviews auch heute noch ohne jegliche Struktur durchgeführt. Dabei ist es recht einfach, sich einen Leitfaden für ein teil- oder vollstrukturiertes Interview zu erstellen. Es reicht häufig sogar schon eine einfache Checkliste

Am Anfang jedes Interviews steht die Begrüßung des Bewerbers. Nehmen Sie Kontakt auf und stellen Sie eine angenehme Gesprächsatmosphäre her. Verzichten Sie dabei auf die übliche platte Einführung, wie: „Haben Sie gut hergefunden?“. Denn davon können Sie ausgehen, soweit der äußerliche Zustand des Bewerbers nicht etwas anderes aussagt. Bei der Begrüßung kommt es weniger darauf an, dass Sie etwas sagen, sondern wie Sie es sagen. Der Ton macht die Musik, nicht der Inhalt.

Versuchen Sie schon während der Kontaktaufnahme den Zustand (Selbstoffenbarung) des Bewerbers wahrzunehmen. Soweit noch andere Personen an dem Gespräch teilnehmen, stellen Sie diese vor. Menschen brauchen einen Rahmen, erläutern Sie daher dem Kandidaten den ungefähren Ablauf des Gesprächs, damit er weiß, was ihn erwartet.

Oftmals verlieren sich Interviewer in ellenlangen Beschreibungen des Unternehmens, sodass dabei fast 60% der Zeit für die Selbst- und Firmendarstellung verbraucht wird. Beginnen Sie deshalb mit Fragen zum Unternehmen, da wissen Sie bereits, was der Bewerber schon alles weiß. Und stellen Sie ruhig intelligente Fragen:

„Wie sehen Sie den Markt, in dem wir uns bewegen und wie schätzen Sie den Wettbewerb ein?“

Danach können Sie sich die persönliche Situation des Bewerbers schildern lassen. Achten Sie darauf, dass Ihre Fragen das Verhalten in für den Betrieb relevanten Situationen sichtbar machen. Das gilt auch für die weiteren Abschnitte des Interviews:

  • Fragen zur neuen Position
  • Fragen zur Persönlichkeit
  • Fragen zum Arbeitsverhalten
  • Fragen zum Leistungsverhalten
  • Fragen zum Führungsverhalten
  • Positions- oder branchenspezifische Fragen
  • Fragen zu Familie und Freizeit

Nach den vielen Fragen geben Sie dem Bewerber nun ausführliche Informationen über Unternehmen und Position. Dazu gehören Angaben über Unternehmen und Mitarbeiterzahl, Produktpalette, Hierarchie bzw. Stellenbeschreibung, Marktentwicklung, Ziele und vertragliche Dinge.

Am Ende des Gespräches prüfen Sie, ob alle Fragen geklärt sind, fassen Sie anhand Ihrer Aufzeichnungen das Gespräch in wesentlichen Punkten noch einmal zusammen und teilen dem Bewerber mit, wie es weiter geht. Zum Schluss bedanken und verabschieden Sie sich. Dabei verinnerlichen Sie noch einmal den Zustand des Bewerbers. Hat er sich verändert? Und wie?

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