Einarbeitung am Beispiel einer Pflegeeinrichtung
Der 1. Arbeitstag beim neuen Arbeitgeber kann bei Ihrem neuen Mitarbeiter ein regelrechtes Gefühlschaos auslösen. Denn er weiß nicht, wie er im Team aufgenommen und was genau von ihm erwartet wird. Strukturierte Einarbeitung erleichtert also den Anfang enorm.
Aller Anfang ist schwer
Wenn Sie Ihren neuen Mitarbeiter zu Beginn des Arbeitsverhältnisses nicht ausreichend unterstützen, kann es Tage dauern, bis er sich zurechtfindet. Auch wenn Sie eine erfahrene Fachkraft eingestellt haben, muss sie sich an die Arbeitsabläufe in Ihrem Haus gewöhnen. Denn es geht nicht darum, eine Pflegefachkraft z.B. in der Pflege zu unterweisen, sondern um die Erläuterung, wie der Pflegeprozess in Ihrer Einrichtung gestaltet ist.
Das Einarbeitungskonzept allein reicht nicht
Nicht in allen Pflegeheimen wird das vorhandene Einarbeitungskonzept konsequent angewendet. Es kann sein, dass Einarbeitungsmaßnahmen z.B. als erledigt abgehakt werden, obwohl sie gar nicht im Sinne des Konzeptes vorgenommen wurden. Häufig werden „Zeitgründe" für dieses Vorgehen vorgeschoben. Diese Haltung ist gefährlich und für Sie letztlich ziemlich teuer.
Motivieren Sie mit Ihrem Konzept
Die Gestaltung der Einarbeitung spielt nicht nur für Ihren neuen, sondern auch für Ihre alten Mitarbeiter eine wesentliche Rolle für die Motivation. Deshalb sollte Ihr „Neuling" von Ihren „alten Hasen“ lernen. Führen Sie z.B. persönliche Paten zur Einarbeitung ein. Gemeinsam mit seinen Kollegen lernt Ihr neuer Mitarbeiter seine Aufgaben am besten kennen.
Nehmen Sie Ihr Einarbeitungskonzept ernst
Wenden Sie Ihr Einarbeitungskonzept konsequent an. Dann ist es für Ihre gesamte Einrichtung von Nutzen.
Fünf Argumente, die für eine gute Einarbeitung neuer Mitarbeiter sprechen
1. Grund: Es ist schwierig, Fachkräfte zu finden
Trotz der hohen Arbeitslosigkeit ist es sehr schwer, gute Fachkräfte zu finden. Oft wird nicht bedacht, dass auch die Kosten des Auswahlverfahrens hoch sind. Sie liegen nach Berechnungen von Wirtschaftsberatern zwischen 770 € bei ungelernten Arbeitskräften und bis zu 15.000 € bei Fachkräften. Eine gute Einarbeitung ist da wesentlich preiswerter und eine gute Investition in die Zukunft.
2. Grund: Eine hohe Fluktuation belastet Ihre Mitarbeiter
Ein häufiger Personalwechsel belastet das qualitative und quantitative Arbeitsergebnis in den betroffenen Teams. Denn der Neue kann zwangsläufig noch nicht so gut und so schnell arbeiten wie ein eingearbeiteter Mitarbeiter. Auch das Arbeitsklima im Team wird durch häufige Mitarbeiterwechsel stark belastet.
3. Grund: Mangelnde Einarbeitung führt zu Überstunden
Muss sich Ihr neuer Mitarbeiter allein zurechtfinden, dauert das in der Regel länger und führt zu unnötigen Überstunden. Besser ist es, dem Mitarbeiter für einen Zeitraum von z.B. 14 Tagen einen zuverlässigen „Paten" an die Seite zu stellen. Im Endeffekt sparen Sie dadurch unnötige Kosten.
4. Grund: Eine erfolgreiche Einarbeitung spricht für Ihre Führungsqualität
Wenn es Ihnen nicht gelingt, neue Mitarbeiter erfolgreich einzuarbeiten, fragt sich Ihre Heimleitung irgendwann, woran das liegt. Wahrscheinlich fällt eine hohe Fluktuationsquote auf Sie zurück. Denn die erfolgreiche Einarbeitung von neuen Mitarbeitern ist ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung Ihrer Führungsqualität.
5. Grund: Häufiger Personalwechsel schadet dem Image Ihrer Einrichtung
Das Image Ihrer Einrichtung im Bewerbermarkt wird durch häufige Stellenausschreibungen schlechter. Wer geht schon gerne zu einer Einrichtung, die den Ruf hat, neue Mitarbeiter zu „verschleißen"? Auch Ihre Kunden bemerken einen häufigen Personalwechsel. Sie fragen sich dann sehr wahrscheinlich, was bei Ihnen falsch läuft.