Ein Bild sagt mehr als 1,000 Worte

Mit diesem Sprichwort betonen Werber, wie wichtig ein Bild als "Eyecatcher" ist: So ziehen Sie die Aufmerksamkeit des Betrachters an! Ein Bild zeigt als Gesamtkomposition, was Sie verbal ausgiebig ausdrücken müssten. Apropos verbal: Zu jedem Bild gehört eine Bildunterschrift, sonst fehlt dem Betrachter etwas.

Mensch als Augentier

Dieses rasche Aufnehmen einer Bildinformation hat offenbar damit zu tun, dass wir Menschen eine relativ hohe Teilmenge visueller Signale verarbeiten: Immerhin sind es 40 von 10 Millionen Bits, die pro Sekunde auf uns treffen. Beim Fühlen ist es deutlich weniger: 5 von 1 Million. Tatsächlich ist das Sehen für uns Menschen der wichtigste der drei zentralen Reize. Beobachten Sie einmal, wie Sie und andere fast zwanghaft auf bewegte Bilder sehen müssen – der Erfolg des Fernsehens!

Hierarchie der Bildmotive

Doch bleiben wir beim "Standbild", also Fotos in Prospekten, Katalogen oder auch Zeitschriften: Je nach dem, was abgebildet ist, sehen wir mehr oder weniger rasch und lang auf ein Bild. Im Allgemeinen gilt diese "Anziehungskraft" in folgender Reihenfolge:

  1. Mensch Augen – Kopf
  2. Mensch Brustbild – Ganzkörper
  3. 2 Menschen / 1 Paar – kleine Gruppe
  4. Große Gruppe – Menschenmenge
  5. Tiere
  6. Pflanzen
  7. Nichtlebendes (Wasser, Felsen …)
  8. Künstliches (Häuser …).

Natürlich hängt diese Hierarchie auch vom jeweiligen Kontext ab und der dann geltenden "selektiven Aufmerksamkeit". Durcheinander geworfen wird sie zudem durch das Kindchenschema, das auch für Tierkinder gilt. Und bei Einzelmenschen abhängig davon, ob Mann oder Frau das Bild betrachtet.

Bildhafte Sprache

Was tun, wenn es an Bildern mangelt? Auch sprachlich können Sie Bilder entstehen lassen, das so genannte "Kopfkino". Je konkreter die Wörter, je mehr Sinne Sie ansprechen, desto besser werden Sie verstanden. Und wenn Sie visuellen Wortschatz verwenden, lassen Sie tatsächlich Bilder entstehen: Nennen Sie Farben, zeigen Sie, schauen Sie gemeinsam, bieten Sie Übersicht und Einblick oder Durchblick, usw. Als Bild verarbeitet unser Gehirn übrigens auch Wörter, die häufig wieder kehren und klar besetzt sind, wie etwa: neu, sparen, lieben, jetzt. Und wenn Sie in die Begriffswelt Ihrer Zielgruppen eintauchen, nehmen Sie Gesprächspartner beim Lesen mit. Das geht mit Hobbys genauso wie mit speziellen Branchenbegriffen oder Szenesprache. Denn dann zeigen Wörter fast so viel wie manches Bild!