Effektive Kontrolle von Investitionen

Jedes Unternehmen, ob groß oder klein, investiert. Aber immer wieder stellt sich im Vorfeld einer Investition die Frage, ob sich diese betriebswirtschaftlich auszahlen wird und dem Unternehmen höhere Gewinne einbringen kann.

Die Überprüfung der Wert- und Nachhaltigkeit von Unternehmensinvestitionen geht über das reine Finanzcontrolling oder Anlagencontrolling hinaus. Das Finanzcontrolling beschäftigt sich mit den finanziellen Prozessen in einem Unternehmen. Das Anlagencontrolling hat die wirtschaftliche Überwachung der bestehenden Anlagen zum Inhalt.

Das Anlagencontrolling setzt nach der Entscheidung eines Unternehmens ein, eine Anlage zu erwerben oder zu errichten. Unter diesen Begriff kann man die Planung, Kontrolle und Abstimmung von Aktivitäten, die mit Produktionsanlagen zusammenhängen, zusammenfassen.

Das Investitionscontrolling geht über beide Felder hinaus. Denn Investitionen sind nicht nur Anlagen oder Finanzanlagen, sondern letztlich alle größeren finanziellen Aufwendungen, die der Umsetzung einer Unternehmensstrategie dienlich sein sollen.

Die Aufgaben dieses Controllings

1. Im Allgemeinen:

  • Die Planung von Investitionsvorhaben verbessern
  • Anpassungen der Strategie anregen
  • Durch Abstimmung mit der Finanz- und Absatzplanung eine verbesserte Planung von personellen und maschinellen Kapazitäten erreichen
  • Die Unterziele auf die allgemeinen und speziellen Unternehmensziele und Strategien ausrichten

2. Bei der Entscheidung über eine Investition:

  • Möglichkeiten für eine Investition bestimmen
  • Die entscheidungsrelevanten Szenarien analysieren
  • Die Entwicklung eines Modells für die Bewertung der Investition
  • Daten über Alternativen ermitteln und auswerten
  • Empfehlung zur Handlung formulieren
  • Über die Investition entscheiden

3. Bei der Umsetzung der Investitionsentscheidung:

Auch bei der Umsetzung einer Investitionsentscheidung müssen die ursprünglich angenommen Daten und Fakten für die Investitionsnotwendigkeit ständig im Blick gehalten werden. Bis zur Fertigstellung oder Nutzung einer Investition kann ein langer Zeitraum verstreichen, in denen sich die Gegebenheiten des Marktes verändern können und so eine Anpassung des Investition erforderlich machen. Weitere Ausgaben für eine Investition müssen nach den Gegebenheiten entschieden werden.

4. Steuerung der Investition

Investitionen gerade im Produktionsbereich können eine lange Realisationszeit haben. Daher ist in diesen Fällen eine Investitionssteuerung ein wichtiges Instrument. Da man eine einzelne Investition als Projekt verstehen kann und auch muss, sollten hier die Instrumentarien des Projektcontrollings angewendet werden. Viele der vorgenannten Schritte sollten während der Realisierungsphase gleichzeitig ablaufen und gesteuert werden. Je länger die Umsetzung dauert, desto mehr finanzielle Ressourcen des Unternehmens werden verbraucht.

5. Nach der Realisierung der Investition

Hier setzt dann das eigentliche Controlling für die Investition ein. In diesem Rahmen sind vordringlich die Abweichungen von Soll- und Ist-Werten zu ermitteln und die Ursachen dafür zu suchen. Diesen Soll-Ist Vergleich kann man auch schon während der Realisierungsphase anwenden, damit man bei kritischen Abweichungen schnell eingreifen kann, was auch den Abbruch der Realisierung bedeuten kann.

6. Nachbesserungen

Im Allgemeinen vergeht zwischen der Investitionsentscheidung und der Umsetzung sehr viel Zeit. Während des Zyklus einer Investition können sich die Realität und die Erwartungen an den Erfolg der Investition verändern oder es kann ein neue Datenlage entstehen, die stärkere Eingriffe in die Investition erfordern.

Unter anderem anzuwendende Controllinginstrumente:

  • Gap-Analyse
  • Balanced Scorecard
  • Analyse der Kennzahlen
  • ABC Analyse
  • Szenariotechniken
  • Leistungs- und Kostenrechnung
  • Kosten-Nutzen-Analyse
  • Risikoanalyse