E-Learning 2.0: Möglichkeiten und Herausforderungen

Die nachwachsende Generation von Mitarbeitern wächst mit Kommunikationsmitteln auf, die bisher in der Aus- und Weiterbildung nicht viel Raum finden. Dabei bieten sie unheimlich viele Möglichkeiten. Auf die Möglichkeiten und Herausforderungen der Kombination von E-Learning und Web 2.0 soll hier kurz eingegangen werden.

Die heutige Mitarbeitergeneration unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von ihren Vorgängern. Die so genannte Net-Generation (geboren 1977 – 1997) ist multitaskingfähig, hat aber nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Sie denken global und agieren aktiv (lean forward). Bedingt durch ihren Lebensstil haben sie auch völlig neue Erwartungen an ihren Arbeitsplatz und an interne Fortbildungen. E-Learning löst die klassischen Unterrichtsformen immer mehr ab.

Welche Veränderungen im Lern- und Arbeitsleben kann E-Learning auffangen?
Die heutigen Berufe erfordern mehr als eine gute Ausbildung. Sie verlangen lebenslanges Lernen. Neue Technologien und Konzepte wollen kennen gelernt und verstanden werden. Hier reicht eine kleine E-Learning Lektion – vielleicht in Form eines Podcasts. Vielleicht sogar schon ein Gespräch mit dem Kollegen aus dem Nachbarbüro an der Kaffeemaschine. Denn Kontakte sind wichtige Wissensquellen. Aus diesem Grund sollte E-Learning auch immer eine Netzwerkmöglichkeit haben oder noch besser mit einer firmeninternen Social Software verknüpft sein.

Wichtig ist hierbei auch, dass der Lehrende immer mehr in den Hintergrund tritt und die Lernenden Möglichkeiten geboten bekommen, sich innerhalb der E-Learning Programme auszutauschen. Methodenwissen wird wichtiger als Faktenwissen und die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben löst sich auf. Auch hier setzten E-Learning Maßnahmen an, indem kleine interessante Wissenseinheiten in der Freizeit konsumiert werden können.

Anforderungen an E-Learning Angebote
Unabhängig davon, dass E-Learning orts- und zeitunabhängig ist, bietet es viele andere Dinge, die besonders die Digital Natives erwarten. Eine gut gemachte E-Learning Plattform bietet größtmögliche Freiheit, Individualisierbarkeit (modulare Strukturen), Collaboration, Verlinkungen zur Stoffvertiefung, Entertainment, Kommunikation, Multimedia und Innovation.

Neue Technologien fürs E-Learning

  • Die Lernenden können sich mit Hilfe von Widgets und RSS Feeds eigene Lernumgebungen schaffen
  • Kleine Einheiten – so genanntes Microlearning ersetzt komplexe Kurse
  • Immer mehr Open-source Wissen steht zur Verfügung
  • Mobile Learning
  • Game-based Learning
  • VoIP Technologien

Werkzeuge fürs E-Learning 2.0
Folgende Tools kann man nutzen, um die Interaktion und die individuelle Freiheit im E-Learning zu erhöhen: Blogging/ Microbloggen, Wikis, Podcasts, File Sharing, RSS Feeds, Tagging, Social Bookmarking, Social Networking, Chat/VoIP

Herausforderungen beim unternehmensinternen E-Learning
Aufgrund fehlender Standards und Best Practices fällt eine Auswahl aus den vielen Möglichkeiten, Tools und Maßnahmen schwer. Georg Siemens bringt es auf den Punkt: "Formalizing informal learning is the holy grail of education for the near future."

Kleiner Blick in die Zukunft: E-Learning 3.0
In ihrem Vortrag zu E-Learning 2.0 hat Katrin Mathis auf dem FuCamp in der Fachhochschule Furtwangen einen kleinen Ausblick in die Zukunft des E-Learning gewagt. Spannende Möglichkeiten wird das Semantic Web bieten. Auch wird es eine immer größere Verbreitung von mobilen Internetmöglichkeiten geben, was ortsunabhängige Konzepte erfordert. Zu guter Letzt werden Virtuelle Welten und gamebased Learning in 3D die heute oft langweiligen E-Learning Programme ablösen.