Durch Führungswissen zu mehr Führungskompetenz

Führungskräfte müssen heutzutage nicht nur jede Menge Fachwissen zur Aufgabenbewältigung mitbringen, sondern auch jede Menge an Führungswissen und Führungsqualitäten. Führungswissen bezieht sich dabei nicht allein auf die Personalführung, vielmehr meint dies auch Führung von sich selbst. Denn nur wer sich selbst richtig führen kann, ist auch in der Lage, andere zu führen.

Sich selbst zu führen, also sein Verhalten bewusst steuern zu können, beinhaltet die Fähigkeit zur Selbstreflexion und die Wahrnehmung seiner Stärken und Schwächen.

Sich selbst einschätzen zu können bedeutet, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu kennen und sie klar und verständlich an die Mitarbeiter zu kommunizieren. Wer sich selbst einschätzen kann, dem fällt es auch leicht, Mitarbeiter gut einzuschätzen.

Zum Selbstmanagement gehört auch die Übernahme von Verantwortung. Sich selbst und den Mitarbeitern gegenüber. Verantwortung ist dabei keine abnehmbare Last, die sich leicht anderen aufbürden lässt. Hinter der Übernahme von Verantwortung steht auch die Frage nach notwendigen Veränderungen.

Was könnte ich verändern, was noch aktiver angehen? Welche Ziele will ich erreichen? Jede Veränderung beinhaltet ein Ziel. Ein Ziel mobilisiert Energie, motiviert und erhöht die Ausdauer. Ziele müssen jedoch realistisch sein. Sie müssen erreichbar sein und dürfen keine Zielkonflikte aufweisen. Zu hohe Ziele führen dazu, dass entweder Frustration eintritt oder die Energie nachlässt.

Dabei sollte man die Effektivität seiner Arbeit nicht an der Zeit festgemachen, die man zur Zielerreichung  benötigt. Wer stets nach Perfektion strebt und dabei immer 100% erreichen will, wird sich nicht nur Stress bereiten, sondern auch unterm Strich viel Zeit und Energie verlieren.

Der Drang zur Perfektion ist für viele Menschen ein erlerntes Verhaltensmuster, das es zu verändern gilt. Denn der damit verbundene Stress führt leicht zu Überbelastungen und Überforderungen, die mangels eigener Kräfte kaum noch in den Griff zu bekommen sind. Es entsteht Unruhe, Erregung, Nervosität und Angst. Zur Selbstführung gehört also auch Stresstoleranz.

Führungskräfte müssen in der Lage sein, eine Vielzahl an Ressourcen genau im richtigen Kontext zu aktivieren. Nur so kann man verhindern, bei Problemen im Betrieb "gestresst", also ungeduldig und unbeherrscht, gegenüber den Mitarbeitern zu reagieren.

Die Fähigkeit zur Ressourcenaktivierung verhilft auch "blinden" Aktionismus und Hektik zu vermeiden, die immer dann auftreten, wenn Aufgaben nicht sach- und zeitgerecht behandelt werden. Unter Ressourcenaktivierung verstehen wir das Bestärken und Herausheben vorhandener Kräfte und Potenziale, mit welchen die Arbeits- und Lebenssituation zufriedenstellend gestaltet werden können.

Je besser Ihre "Selbstführung" funktioniert, desto größer wird die Stresstoleranz. Und je größer die Stresstoleranz, desto geringer werden die Stress-Situationen.