Was Sie riechen und schmecken, wird unmittelbar in eine sehr alte Struktur unserer neuronalen Systeme geleitet, in das sogenannte Riechhirn, sagen die Neuowissenschaften. Während unsere Entscheidungen normalerweise im limbischen System vorbereitet werden, erfolgt eine Reaktion auf Düfte direkt und unmittelbar – offenbar ein uraltes Warnsystem. Wie Sie Düfte als Marketingmaßnahme einsetzen können, lesen Sie hier.
Düfte als Wiedererkennungsmerkmal nutzen
Daher ist es häufig naheliegend, Düfte für die eigenen Angebote arbeiten zu lassen. Das gilt für Kosmetika und Waschmittel, es gilt auch für Lebensmittel, etwa in der Gastronomie oder beim Bäcker. Erinnern Sie sich an Ihren letzten Besuch bei einem Volksfest oder einer anderen Freiluft-Veranstaltungen? Dann erkennen Sie auch gleich die Crux: Mancher Duft kann penetrant wirken, siehe zu häufig genutztes Friteuse-Öl. Dennoch, der Duft gebrannter Mandeln gehört zum Weihnachtsmarkt, Stockfisch und Hendl zur Münchner Wiesn, frischer Brot- und Brötchen-Duft zur Bäckerei.
Düfte im Supermarkt
Düfte im Supermarkt werden zusätzlich verstärkt: Etwa der Geruch von gemahlenem Kaffee, der Sie beim Einschwenken in den entsprechenden Bereich empfängt – hier wird zugesteuert! In anderen Bereichen wiederum wird Geruch eher entzogen, die Luft gereinigt, siehe Frische-Bereich mit Obst, Salat und Gemüse bzw. Fleisch und Käse. Zusammen mit dem optischen Eindruck der Ware als solcher bzw. der Verpackung sowie begleitet von passender Musik, entsteht eine Gesamt-Anmutung, dies uns kauffreudig stimmt, siehe Neuromarketing!
Düfte als Marektinginstrument: Weniger ist mehr
Wie und wo könnten Sie Düfte vermehrt einsetzen? Vermeiden Sie, gleich abzulehnen: Auch die Kfz-Industrie setzt Düfte ein, um ein länger anhaltendes Neuwagen-Gefühl entstehen zu lassen, zum Beispiel beim Leder-Geruch. Diese olfaktorischen Reize werden industriell gefertigt, beispielsweise von Symrise (symrise.com), zur Raum-Beduftung dann ein- und umgesetzt von Geräte-Anbietern wie Aircreative (aircreative.com). Achtung, vermehrt wird allerdings von allergischen Reaktionen berichtet. Auch hier gilt also durchaus: weniger ist oft mehr!
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