Doktortitel: So sprechen Sie einen Doktor korrekt an!

Entgegen der weit verbreiteten Fassung ist der Doktor kein Teil des Namens. Und wie sprechen Sie einen Doktor korrekt an? Lesen Sie alles zur korrekten Gesprächsführung rund um den "Doktor".

Der Doktor als Nachweis einer selbst erbrachten wissenschaftlichen Leistung

Menschen erhalten den „Doktor“ als Nachweis einer selbst erbrachten wissenschaftlichen Leistung. Damit wird der akademische Grad ausgedrückt (ähnlich wie beim Bachelor oder dem Magister Artium).

Der Doktor kann in den Ausweis

Im Gegensatz zu anderen akademischen Graden (wie zum Beispiel dem Diplom) kann der Doktor in den Ausweis eingetragen werden. Es besteht aber kein rechtlicher Anspruch auf die Ansprache mit diesem akademischen Grad.

Der Doktor ist nicht Teil des Namens!

Viele glauben immer noch, dass der Doktor Teil des Namens ist. Das stimmt aber nicht. Juristisch betrachtet ist er lediglich ein Namenszusatz. Bereits 1957 hat das Bundesverwaltungsgericht das bestätigt (BVerwGE 5,293). Dem hat sich der Bundesgerichtshof 1962 angeschlossen (BGHZ 38, 380, 382 f.)

Freiherr und Doktor? Verwenden Sie beides!

Dr. Max Freiherr von und zu Musterberg: Früher hätte der Adlige auf die Nennung des Doktors verzichtet. Der adlige Titel bedeutete der Standesgesellschaft mehr. Der heute Freiherr, der mit einer selbst erbrachten wissenschaftlichen Leistung einen Doktor sich erarbeitet hat, darf in der heutigen – eher an Leistung orientierten – Gesellschaft sich zurecht mit dem Doktor schmücken. Sagen Sie zu ihm: Doktor Max Freiherr von und zu Musterberg.

Herr Prof. Dr. Mustermann? Der Stärkere schlägt den Schwachen!

Wie reden Sie jemanden korrekt an, der mehrere akademische Grade erworben hat? Die Regel ist ganz einfach: Der Stärkere schlägt den Schwachen! Den Herren, der im Programmheft mit Herr Prof. Dr. Mustermannangekündigt wird, sprechen Sie korrekt entweder „Herr Professor Mustermann“ oder aber nur mit „Herr Professor“ an.

Selbstdarstellung: Der Doktor selbst bleibt beim reinen Namen!

Vorsicht ist angesagt bei Selbstdarstellern! Auch wenn Sie Dr. Max Musterberg sind, stellen Sie sich stets mit Ihrem reinen Namen vor und verzichten bei der Selbstdarstellung auf den akademischen Grad. „Ich bin Max Musterberg“, zeugt von gutem Stil.

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