Digitale Bilder: Nachfrage nutzen

Gute Bilder werden von den Medien und dem kompletten Internet-Bereich enorm nachgefragt. Agenturen helfen mit ihren Archiven, diesen Bedarf zu decken. Der Aufwand für den Einstieg als Bildagentur-Betreiber ist überraschend gering. Wer sich auf bestimmte Themen spezialisiert, hat gute Chancen, sich auf dem Markt der Bilder zu etablieren.

In unserer schnelllebigen Zeit ist die Medienwelt mehr denn je gezwungen, Texte in Bilder umzusetzen. Die Folge: Die Presse und die Werbebranche haben einen enormen Bedarf an guten Bildern. Das Internet hat diesen Trend nochmals deutlich verstärkt.

Die Auswahl und Beschaffung der Bilder ist für die Kunden immer eine Gratwanderung. Auf der einen Seite soll das Bild so unverbraucht, so neu sein wie irgend möglich. Andererseits müssen auch die Kosten im Zaum gehalten werden –
jedes Bild selbst „zu schießen“, ist schlicht nicht möglich.

Bildagenturen helfen den Medienproduzenten aus diesem Dilemma. Einer der ganz großen Namen in diesem Geschäft ist Paul Getty mit seiner Firma Getty Images. Andere bekannte Agenturen sind etwa Okapia, Mauritius und Helga Lade.
Fast Kultstatus hat die bildjournalistisch orientierte Agentur
„Bilderberg“. Der in Berlin ansässige Bundesverband der
Pressebildarchive und Bildagenturen (BVPA) listet gut 100 Mitglieder.

Viele Bildagenturen haben sich in irgendeiner Form spezialisiert.
„Medicalpicture“ etwa bietet ausschließlich Bilder aus den Bereichen Medizin, Gesundheit und Wellness, „hamburg-fotos“ konzentriert sich auf Motive mit Hamburg-Bezug und aus dem maritimen Bereich. Andere Agenturen fokussieren auf Themengebiete wie Astronomie, Geografie, Natur und Tiere oder Sport.

Unter den BVPA-Mitgliedern finden sich auch sehr kleine Agenturen – auch solche, die nebenberuflich betrieben werden. Der Aufbau einer Bildagentur kann also – den Mut zur Nische vorausgesetzt – der Schritt in eine erfolgreiche selbstständige Tätigkeit sein. Notwendig ist natürlich ein Gefühl für das gute, das außergewöhnliche Bild. Das kann man sich durch die fortlaufende, bewusste Beschäftigung mit der Bildsprache in der Werbung und den Medien aber durchaus aneignen.

So beschaffen Sie Bilder: Sie müssen nicht selbst ein guter Fotograf sein, um eine Bildagentur zu betreiben. Sie müssen auch nicht gleich eine Riege von Profi-Fotografen ansprechen. Auch unter engagierten Amateuren gibt es ausgezeichnete Fotografen – und viele freuen sich, ihre Arbeiten vielleicht einmal gedruckt zu sehen und mit ihrem Hobby auch Geld zu verdienen. Recherchieren Sie, ob es in Ihrem Umfeld beispielsweise einen Fotoclub gibt, und sprechen Sie dessen Mitglieder an. Sie können auch Anzeigen in Fachzeitschriften (z.B. ProfiFoto, visuell oder ColorFoto) schalten, in denen Sie Fotografen suchen.

Bilder sind heutzutage ein digitales Produkt – und als solches optimal über das Internet oder via CD-Rom zu vertreiben. Die potenziellen Kunden sind es gewohnt, Bilder über das Internet auszuwählen und zu beziehen.

Wie aber kommen die Abnehmer an Ihre Bilder? Potenzielle Kunden sind neben den Werbe- und Internet-Agenturen sowie den Redaktionen auch beispielsweise die Marketing-Abteilungen von Unternehmen. Der Vorteil des digitalen Vertriebsweges: Sie können deutschlandweit agieren. Recherchieren Sie im ersten Schritt die Adressen und Ansprechpartner – in Redaktionen sind dies etwas die Art Direktoren, in Werbeagenturen gibt es zudem so genannte Art Buyer. Bauen Sie sich so eine Kundendatenbank auf. Eine gute Möglichkeit der ersten Kundenansprache sind Postkarten, die Sie unter Verwendung der von Ihnen angebotenen Bildern gestalten.

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