Diese Fangfragen können im Vorstellungsgespräch vorkommen

"Was wiegt eine Boeing 747?" Vorstellungsgespräche sind nie entspannt. Und manchmal stellen Personaler Fragen, mit denen man partout nicht gerechnet hat. Dabei reicht das Spektrum von seltsam bis unverschämt. Wie können Sie auf solche Fangfragen im Vorstellungsgespräch souverän reagieren?

Sie sitzen im Vorstellungsgespräch und es geht um Ihren Traumjob. Das Gespräch läuft gut, bis der Personalchef die Frage stellt: „Glauben Sie wirklich, dass Sie dem Job gewachsen sind?“ Jetzt sollte man besser kein bestürztes Gesicht machen, „Häh?“ rufen oder in Angstschweiß ausbrechen. Der Personaler will testen, wie sie mit so einer ungewöhnlichen Frage umgehen. Aber es gibt noch andere Fangfragen.

1. Wie wichtig ist Geld für Sie?

Was die Frage soll: Mit dieser Fangfrage im Vorstellungsgespräch möchte der Personaler testen, ob Sie für eine Führungsposition geeignet sind. Dabei wird Führungskräften unterstellt, dass Geld für sie wichtig ist. Zusätzlich können Personaler erkennen, wie selbstbewusst ein Bewerber ist und ob er bereit ist, sich unter Wert zu verkaufen.

Was Sie antworten können: In den meisten Fällen ist es nicht sinnvoll, so zu tun, als sei einem Geld nicht wichtig. Besser, Sie sagen zum Beispiel: „Für mich ist Geld eine Anerkennung für meine berufliche Leistung. Deshalb gefällt es mir, wenn ich es als Äquivalent zu meinem beruflichen Einsatz auf meinem Konto weiß.“

2. Halten Sie bei Streit eher zum Chef oder zu Kollegen?

Was die Frage soll: Auch hier soll der Bewerber aufs Glatteis geführt werden. Auf keinen Fall sollte man die Fahne nach dem Wind drehen und antworten: „Ich würde zum Chef halten.“ Dann ist gleich die nächste Frage: „Und was ist, wenn das Team im Recht ist?“

Was Sie antworten können: Auch bei dieser Frage sollten Bewerber vermeiden, sich auf eine Möglichkeit festzulegen. Stattdessen könnte man antworten: „Ich habe eine solche Situation bisher nicht erlebt, denke aber, dass man sich zusammensetzt und das Problem löst.“

3. Arbeiten Sie lieber allein oder im Team?

Was diese Fangfrage im Vorstellungsgespräch soll: Alternativfragen führen einen schnell aufs Glatteis. Dabei ist es das Ziel, dass Bewerber sich vorschnell auf eine Antwortmöglichkeit festlegen und bei Nachfragen in Widersprüche verstricken. Wer zum Beispiel angibt, lieber im Team zu arbeiten, muss sich anschließend dafür rechtfertigen, dass er Aufgaben nicht alleine bearbeiten kann.

Was Sie idealerweise antworten: Es ist gut, sich nicht vorschnell festzulegen. So können Bewerber beispielsweise antworten: „Das hängt von der Situation ab. Wenn ich mir neues Wissen erschließen muss, bin ich lieber ungestört und bei einem Projekt arbeite ich gerne mit anderen zusammen.“

4. Glauben Sie wirklich, dass Sie dem Job gewachsen sind?

Was die Frage bezweckt: Die Frage soll den Bewerber brüskieren. Getestet werden Stressresistenz und Souveränität. Wie selbstbewusst und schlagfertig ist der Bewerber? Gelingt es ihm vielleicht sogar, die Frage ins Positive zu wenden?

Was Sie antworten können: An dieser Stelle gehen Sie am besten im Detail auf Ihre Stärken ein. Zudem können sich Bewerber die Gegenfrage erlauben, ob man denn eingeladen worden wäre, wenn man im Unternehmen der Meinung wäre, nicht für den Job geeignet zu sein?

5. Wieviel wiegt eine Boeing 747?

Was die Frage bezweckt: Dem Kandidaten wird eine Wissensfrage gestellt, die er unmöglich beantworten kann. Jetzt kommt es darauf an gelassen zu bleiben und logisch vorzugehen.

Was Sie antworten können: Bewerber können versuchen Zeit zu gewinnen und sich beispielsweise die Bemerkung erlauben: „Interessante Frage, aber ich sehe gar keinen Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle.“ Dann könnten Sie zugeben, dass Sie die Antwort nicht wissen und diese im Internet recherchieren würden.

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