Die Wahrheit übers Multitasking

Mit Multitasking hat jeder Erfahrung - den Telefonhörer am Ohr, die Hand an der Maus, und dann noch schnell etwas notieren. Da schafft man doch gleich dreimal soviel, oder? Wissenschaftler sind der Meinung, dass Multitasking im Grunde genommen ineffizient ist.

Das Wort "Multitasking" ist, so die derzeitige Forschung, eigentlich eine Fehlbezeichnung. Das, was wir als Multitasking bezeichnen – das Gehirn erledigt mehrere Aufgaben gleichzeitig – ist in Wahrheit "eher ein schnelles Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Aufgaben als die simultane Verarbeitung," so Jordan Grafman, Leiter der Abteilung kognitive Neurowissenschaften am National Institute of Neurological Disorders and Stroke (Nationales Institut für Neurologische Störungen und Schlaganfälle, USA).

Nur Aufgaben, die automatisch ablaufen, wie etwa Gehen, können simultan mit anderen Aktivitäten ausgeführt werden, so die übereinstimmende Meinung der Forscher. Alles, was Planung erfordert, zwingt das Gehirn, zwischen den Aufgaben hin- und herzuschalten.

Multitasking ist teuer
Die Firma Bassex, die im Bereich IT forscht, gibt an, dass Multitasking Firmen etwa 2,1 Stunden pro Arbeitnehmer und Tag kostet. Das Hauptproblem sind E-Mails. Mehr als die Hälfte der Angestellten öffnen E-Mails sofort, auch wenn sie unter Zeitdruck sind, so die Ergebnisse der Umfrage. Die Forschungsabteilung von Microsoft hat nachgewiesen, dass Arbeitende nach einer Unterbrechung, wie einer E-Mail, in 40% der Fälle mit etwas anderem weitermachen.

Wie Sie sich das Multitasking abgewöhnen können

  • Sparen Sie Zeit und Entergie, indem Sie Ihren Arbeitstag in Blöcke einteilen, die verschiedenen Projekten oder Aufgaben gewidmet sind.
  • Reservieren Sie 90 Minuten pro Tag, in denen Sie ungestört an Ihrem wichtigsten Projekt arbeiten.
  • Legen Sie bestimmte Zeiten fest, zu denen Sie Ihre E-Mails lesen und den Anrufbeantworter abhören.