Bei einer Financial Due Diligence geht es vor allem um eine Analyse der historischen und zukünftigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage mit dem Ziel, den zukünftigen Gewinn und Cash Flow zu beurteilen. Dabei konzentriert sich die Financial Due Diligence auf verschiedene Teilbereiche.
Konzentrieren Sie sich bei der Financial Due Diligence auf den Cash Flow
Im Rahmen der Financial Due Diligence stand in Deutschland lange Zeit der Gewinn im Vordergrund der Betrachtung. Geht es aber um die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage, sollten Sie allerdings dem Cash Flow eine noch größere Bedeutung zumessen. Denn: Der Gewinn lässt sich – trotz Einführung des BilMoG – durch bilanzpolitische Maßnahmen immer noch in gewissem Maße manipulieren. Der Cash Flow lässt sich durch Bilanzpolitik in der Regel nicht beeinflussen.
Wichtige Unterlagen zur Durchführung der Financial Due Diligence sind die letzten Jahresabschlüsse des zu übernehmenden Unternehmens bzw. des Unternehmens, an dem Sie sich beteiligen wollen. Hierzu sollten Ihnen die letzten fünf Jahresabschlüsse vorliegen.
Aufbereitung der Jahresabschlüsse für die Financial Due Diligence
Bevor Sie die Daten der vorliegenden Jahresabschlüsse auswerten, sollten Sie diese um ungewöhnliche Ereignisse und reine Bewertungsergebnisse bereinigen, sodass Sie auf normalisierte Ergebnisse zurückgreifen können, die sich auch zukünftig einstellen sollten.
Erst diese normalisierten Ergebnisse der Financial Due Diligence können Ausgangsbasis für die Beurteilung des Unternehmenspotenzials sein. Im Zentrum stehen dabei umfangreiche Planungsrechnungen. Grundlage hierfür dürfen nicht nur die Daten des zu übernehmenden Unternehmens, sondern auch Branchenanalysen und Umweltanalyse sein. Doch auch die anderen Teilbereiche der Financial Due Diligence dürften nicht vernachlässigt werden.
Die Tax Due Diligence als Teilbereich der Financial Due Diligence
Im Rahmen dieses Teilbereichs der Financial Due Diligence wird das zu erwerbende Unternehmen in steuerlicher Hinsicht untersucht. Ziel hierbei ist es insbesondere, mögliche Risiken, die sich aus steuerlicher Hinsicht ergeben können, zu erkennen und zu bewerten.
Hierzu wird zunächst der Stand der Steuerveranlagungen erfasst. Dabei geht es insbesondere um die Frage, bis zu welchem Zeitraum die Veranlagungen bereits durchgeführt wurden. Kontrollieren Sie die Unterlagen der letzten fünf Betriebsprüfungen eingehend.
Bei Kapitalgesellschaften resultieren aus verdeckten Gewinnausschüttungen steuerliche Risiken. Prüfen Sie daher alle Geschäftsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und ihren Gesellschaftern.
Financial Due Diligence und Kaufpreisfindung
Zusammen mit den Erkenntnissen der Financial Due Diligence i. e. S. wirken sich auch die Erkenntnisse der Tax Due Diligence auf den Kaufpreis aus. Letztere finden ihren Niederschlag häufig in Steuerklauseln. Zusätzlich kann es darum gehen, den Unternehmenskauf beziehungsweise die Unternehmensbeteiligung – für Käufer und Verkäufer – steueroptimal abzuwickeln.