Die Körpersprache während des Bewerbungsgesprächs verrät unsere Persönlichkeit. Wir können mit unseren Gesten und Körperhaltung den Gesprächspartner beeinflussen.
Den Arbeitgeber interessiert es neben dem fachlichen Hintergrund, was für eine Person er vor sich hat, da die Zusammenarbeit mit dem künftigen Arbeiter in erster Linie angenehm sein soll. In diesem Zusammenhang achten die potentiellen Arbeitgeber vor allem auf die Körpersprache: Es ist nicht egal, ob der Bewerber den Raum stürmisch oder zögerlich betritt, ob sein Händedruck eher an einen toten Fisch oder an einen Schraubstock erinnert u.Ä.
Während unsere Sprache zeigt, was wir denken, erfährt der Gesprächspartner über unsere Körpersprache, was wir fühlen. Wir können also ein Gespräch vorbereiten und uns so präsentieren, wie wir wollen – unsere Körpersprache verrät weiterhin, wer wir eigentlich sind. Um uns also richtig zu präsentieren, bzw. vertrauenswürdig zu wirken, müssen unsere Aussagen mit unserer Körpersprache übereinstimmen. Durch die bewusste Körperhaltung können wir die eigenen Gefühle beeinflussen (bei dem bewussten Strecken der Wirbelsäule wird gleichzeitig mental eine selbstbewusstere und aufrechtere Haltung eingenommen).
Genauso können wir mit unserer Körperhaltung den Gesprächspartner beeinflussen (ein eher abweisender Gesprächspartner kann mit der eigenen offenen Körperhaltung dazu bewogen werden, sich beim Gespräch selbst mehr zu öffnen).
Da jedoch die Körpersprache ein spontaner Ausdruck des Innenlebens ist, lässt sie sich nur schwer steuern. Daher wäre der beste Ratschlag diesbezüglich, sich zu entspannen und natürlich zu wirken. Denn ein Mensch, der entspannt ist und der sich wohlfühlt, sendet automatische positive Signale. Dies heißt jedoch nicht, dass es nicht nützlich ist, die Körpersprache verstehen und sprechen zu lernen, da bereits kleine Signale, auf die man einwirken kann, eine große Wirkung erzielen und das gesamte Gespräch beeinflussen können.
Hier ein paar Tipps dazu, wie man mit Hilfe der Körpersprache einen besseren Eindruck hinterlassen kann:
1. Man sollte auf die Körpersprache des Gesprächspartners achten und auf diese entsprechend reagieren. Wenn der Gesprächspartner beispielsweise sich abwendet oder den Blickkontakt abbricht, sollte man dezent versuchen, seine Aufmerksamkeit zurück zu gewinnen.
2. Manche Interviewer legen es beim Bewerbungsgespräch darauf an, ein wenig zu provozieren. Das nervöse Zupfen am Ohrläppchen ist nicht so schlimm, wenn man so schnell wie möglich wieder den Blickkontakt aufnimmt und die Gesprächssituation aktiv mitgestaltet.
3. Beim Bewerbungsgespräch ist der Interviewer der „Gastgeber“, der von uns nur eine entspannte Offenheit erwartet. Daher kann mit Blickkontakt, einem Lächeln und Nicken zu verstehen gegeben werden, dass man bereit dazu ist, sich auf das Gespräch einzulassen. Während dem Gespräch sollte man in der Körperhaltung offen und dem Gesprächspartner zugewandt sein.
4. Das Gespräch sollte sich darauf belaufen, die eigenen Stärken zu zeigen und nicht darauf, die eigenen Schwächen zu verstecken. Das Verstecken des Gesichtes hinter Händen, das Verschränken der Arme vor der Brust u.Ä. sollte vermieden werden. Kompetent wirkt, wer weiß, dass er sich sehen lassen kann.
5. Man sollte bis zum Ende des Gesprächs aufmerksam und freundlich bleiben. Die lässige Körperhaltung kann man wieder vor dem Büro einnehmen, da sie vom Gesprächspartner als eine schlappe Körperhaltung gedeutet werden kann. Denn neben dem ersten Eindruck ist auch der letzte Eindruck sehr wichtig.
Ansonsten kann man die Körpersprache zu Hause vor dem Spiegel üben, da man selbst abschätzen kann, welche Körperhaltung für den Außenstehenden wie gedeutet werden kann. Und danach steht einem entspannten Bewerbungsgespräch nichts im Wege!
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