Die Namenfindung für Ihr Produkt in acht Schritten

Die Namensfindung unterliegt der Mode - auch und gerade in der Werbung. Der Name soll auffallen, eigenständig sein und zum Produkt passen. Das kann bei Einfallslosigkeit eine ziemliche Herausforderung sein. Gehen Sie es am besten systematisch an. Mit den folgenden acht Schritten des Namensfindungsprozesses entgeht Ihnen nichts.
1.  Ziel festlegen
Für welchen Markt und welche Zielgruppe soll der Name verwendet werden? Was soll mit dem Namen assoziiert werden?
2.  Ideenfindung
Intern oder extern, Brainstorming oder andere Kreativmethoden: Jetzt brauchen Sie ein paar Kandidaten. Etwa den eigenen Namen als Firmennamen zu verwenden schafft Nähe und wirkt vertrauensbildend. Ein sprechender Name ist sehr merkfähig und bei Tiernamen sympathisch (Frosch). Weniger merkfähig sind fremdsprachliche Namen. Man kann Namen auch zusammensetzen (Zweckform, Haribo) oder Akronyme verwenden (AEG, SPD). Kunstnamen (Twingo) sind oft schwierig enzuführen und die Antike weckt meist keine modernen Assoziationen (Securitas, Phaeton). Aufmerksamkeitsstarke Namen bestehen oft aus Buchstabenoperationen (Allegra statt allegro = ital. "schnell") oder sind Regelbrecher (etwa die weltweit schwedischen Produktnamen von IKEA).
3.  Bewertung (phonetisch, semantisch, assoziativ)
Kann man den Namen gut aussprechen? Welche Assoziationen werden vom Klang geweckt? Was ist die Bedeutung, auch in anderen Sprachen? An welche Bedeutung erinnert der Name? Welche Bilder oder Wünsche entstehen? Welches Produktversprechen passt dazu? Beachten Sie auch Ausschlusskriterien: Es dürfen keine unangenehmen Assoziationen geweckt werden. Überprüfen Sie auch die Assoziationen in anderen Sprachen, wenn Sie den Namen international verwenden wollen.
4.  Rechtliche Prüfung
Ziehen Sie einen Anwalt für Marken – und Namensrecht hinzu. Sie müssen wissen, ob der Name überhaupt schutzfähig ist, und wenn ja, in welchen Klassen und welchen Ländern. Sonst war Ihre Namensfindung für die Katz. Lassen Sie auch nach ähnlichen oder identischen Namen recherchieren.
5.  Testen Sie bei Externen
Machen Sie mit möglichst vielen potenziellen Kunden den Praxistest und fragen Sie die Wirkung ab. Welche Assoziationen werden bei Ihren Testern geweckt?
6.  Namensrechte sichern
Lassen Sie sich über einen spezialisierten Anwalt die Rechte sichern.
7.  Visuelle Gestaltung
Entwerfen Sie Lösungen für die visuelle Gestaltung des Namens. Welche Schriften und Farben unterstützen die Wirkung optimal? Wenn Sie Wort und Bild kombinieren, lassen Sie auch die Wort-Bild-Marke schützen.
8.  Einführung
Für die Einführung des Namens brauchen Sie einen geeigneten Zeitpunkt, beispielsweise eine Messe. Tragen Sie Sorge, dass Ihre Mitarbeiter im Vorfeld nicht nur mit dem neuen Namen, sondern auch mit den wichtigsten Argumenten für ihn vertraut sind.